Web-Browser Firefox: Lokale Übersetzungsfunktion und Import von Browser-Erweiterungen

24. Aug. 2023 11:00 Uhr - Redaktion

Die Mozilla Foundation spendiert ihrem Web-Browser Firefox demnächst zwei bedeutende Neuerungen. Erstens eine lokale Übersetzungsfunktion basierend auf dem Bergamot-Projekt, zweitens der Import von Browser-Erweiterungen beim Umstieg auf Firefox.

Die neue Übersetzungsfunktion namens Firefox Translations ist Bestandteil der Firefox-Version 117, die in der kommenden Woche erscheint. Das Bergamot-Projekt wird von der Europäischen Union gefördert. Auf der Web-Seite des Projekts heißt es:

"Bei maschinellen Übersetzungsdiensten werden Texte für gewöhnlich auf einen Server hochgeladen. Das kann den Datenschutz für die Nutzerinnen und Nutzer beeinträchtigen und die Vertraulichkeit der Daten verletzen. Das EU-finanzierte Projekt Bergamot wird lokale Übersetzungen ermöglichen und damit den Datenschutz gewährleisten, da die Daten dabei zu keiner Zeit außerhalb des nutzereigenen Geräts übermittelt werden.

Durch Effizienzforschung können auf einem normalen Desktop-Computer oder Laptop mehrere Tausend Wörter pro Sekunde übersetzt werden. Das System gibt dabei außerdem an, wie zuverlässig die Übersetzungen sind, und unterstützt beim Ausfüllen von fremdsprachigen Formularen. Die Software und die zugehörigen Modelle werden als Open-Source-Erweiterung für Mozilla Firefox zur Verfügung gestellt, sodass Laien aus dem privaten und öffentlichen Sektor von den zahlreichen Vorteilen profitieren können."

 
Firefox
 
Web-Browser Firefox: Lokale Übersetzungsfunktion ab Version 117.
Bild: Mozilla.

 

Firefox Translations in Firefox 117 wird schrittweise ausgerollt, zunächst wird die - noch als Beta gekennzeichnete - lokale Übersetzungsfunktion nur für einen kleinen Teil der Anwender standardmäßig aktiviert sein. Nach Angaben des Mozilla-Experten Sören Hentzschel werden anfangs die Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch und Bulgarisch unterstützt:

"Zu berücksichtigen ist auch, dass Firefox keine direkte Übersetzung zwischen Sprachen unterstützt, die nicht Englisch sind. Soll beispielsweise eine Website von Französisch nach Deutsch übersetzt werden, wird die Seite zunächst von Französisch nach Englisch und dann von der übersetzten englischen Version nach Deutsch übersetzt, was ein qualitativer Nachteil gegenüber einer direkten Übersetzung ist.

Die Qualität der Übersetzungen ist für die Tatsache, dass diese vollständig im Browser geschehen und keine große Cloud-Maschinerie zum Einsatz kommt, beeindruckend. Nichtsdestominder kann die Qualität in vielen Fällen natürlich noch nicht immer mit Google Translate & Co. mithalten."

Mozilla arbeitet außerdem an einer Funktion, die Browser-Erweiterungen beim Wechsel auf Firefox importiert. Zunächst wird dies für Chrome getestet. Gibt es Chrome-Erweiterungen, die auch für Firefox verfügbar sind, werden diese im Rahmen des Imports von Browser-Daten (Lesezeichen, Passwörter, Historie...) automatisch in Firefox eingerichtet. Streng genommen kein Import (da es technische Unterschiede zwischen den Browser-Schnittstellen in Chrome und Firefox gibt), aber dennoch eine sinnvolle Ergänzung der bestehenden Importfunktion beim Umstieg auf Firefox.