Apple macht sich langfristig bei einer Kernkomponente von iPhone, iPad und Apple Watch unabhängig von Zulieferern: Wie das Unternehmen auf einer Mitarbeiterversammlung erklärte, ist in diesem Jahr die Entwicklung eines hauseigenen Mobilfunkchips angelaufen. Es handelt sich dabei um eine der wichtigsten Komponenten mobiler Geräte - sie stellt die Verbindung ins Mobilfunknetz her.
"In diesem Jahr haben wir mit der Entwicklung unseres ersten internen Mobilfunkmodems begonnen, das einen weiteren wichtigen strategischen Übergang ermöglichen wird. Langfristige strategische Investitionen wie diese sind ein entscheidender Teil der Entwicklung unserer Produkte und stellen sicher, dass wir eine reichhaltige Pipeline innovativer Technologien für unsere Zukunft haben", sagte Johny Srouji, Senior Vice President Hardware Technologies von Apple, auf dem Meeting in der Firmenzentrale in Cupertino.
Bild: Apple.
Ein wichtiger Baustein dieses Vorhabens ist die vor einem Jahr erfolgte Übernahme von Intels Smartphone-Modemgeschäft. Apple zahlte dafür eine Milliarde US-Dollar an Intel. Im Rahmen der Vereinbarung wechselten etwa 2200 Intel-Mitarbeiter zusammen mit geistigem Eigentum, Ausstattung und Verträgen zu Apple. Apple übernahm auch einige Intel-Standorte.
Durch die Kombination der erworbenen Intel-Patente für aktuelle und zukünftige Mobilfunktechnologien mit dem bestehenden Portfolio von Apple hält Apple über 17.000 Patente auf Mobilfunktechnologien, die von Protokollen für Mobilfunkstandards bis hin zu Modemarchitektur und Modemeinsatz reichen. Der iPhone-Hersteller ist für die Entwicklung eines eigenen Mobilfunkmodems also gut gerüstet.
In aktuellen Apple-Geräten kommen Mobilfunkchips von Qualcomm zum Einsatz. Qualcomm wird den kalifornischen Computerpionier mindestens bis zum Jahr 2025 mit Mobilfunkmodems beliefern. Erste Apple-Hardware mit hauseigenen Mobilfunkchips für 4G/5G-Verbindungen wird ab dem Jahr 2022/2023 erwartet.