The same procedure as every year: Bei Veröffentlichung einer neuen macOS-Hauptversion bilden sich zügig verschiedene Problembereiche heraus. So auch bei macOS Ventura 13.0. Es gibt etliche Kinderkrankheiten und inkompatible Anwendungen. Wer noch Monterey 12 nutzt, kann sich entspannt zurücklehnen.
Als kritisch ist ein Fehler einzustufen, der die Echtzeitüberwachung von Sicherheitssoftware lahmlegt. Das Problem liegt darin, dass das System eine vom Anwender bereits erteilte Berechtigung für den Laufwerkszugriff ignoriert. Entstanden ist es offenbar versehentlich im Rahmen einer Sicherheitskorrektur, die Apple vorgenommen hat. Auch wenn der Fehler in der Betaversion von macOS 13.1 bislang nicht behoben wurde, gibt es immerhin einen Workaround, den der Hersteller der Sicherheitssoftware Malwarebytes erläutert.
Der Hersteller schreibt: "Dieses Problem war ein Versehen. Apple wollte einfach nur etwas Gutes tun und eine Sicherheitslücke schließen. Nichtsdestotrotz wird es über Monate hinweg enorme Auswirkungen auf die gesamte Sicherheitsbranche haben. Es wird jedes Unternehmen in der Branche große Summen an Kosten für Kundensupport, Rückerstattungen und verlorene Kunden kosten. Für den Normalbürger bedeutet dies jede Menge Frustration und möglicherweise sogar Gefahr, wenn seine Sicherheitssoftware nicht mehr funktioniert."
Bild: Apple.
Das nächste Problem in macOS Ventura 13 besteht in der Anbindung an Exchange-Server. Einer wachsenden Zahl an Nutzerberichten zufolge klappt die Synchronisation von Kalendern und Notizen mit den entsprechenden System-Apps nicht mehr. Weder Apple noch Microsoft haben sich bislang dazu geäußert, unter macOS Monterey 12 besteht das Problem nicht. Ein Workaround, der zumindest manchmal funktionieren soll, ist das Entfernen und erneute Hinzufügen des Exchange-Accounts.
Wie der Entwickler Howard Oakley mitteilte, behebt macOS Ventura 13 zwar einen Memory-Leak im Finder, führt jedoch neue Probleme ein: "Wenn Sie Geräte mit Ihrem Mac verwenden, die sich als 'falsche' virtuelle Volumes präsentieren, funktionieren diese möglicherweise nicht richtig im Finder. [...] Anwendungen und Skripte, die auf den Aufruf von Fenstern in den Systemeinstellungen angewiesen sind, werden wahrscheinlich durch die neuen Systemeinstellungen von Ventura beschädigt."
Nach wie vor gibt es eine große Anzahl von Anwendungen, die noch nicht offiziell für die Nutzung mit macOS Ventura 13 freigegeben wurden. Dies umfasst beispielsweise die komplette Affinity-Reihe, Profi-Software und Treiber von Anbietern wie Avid, Blackmagic, MOTU, Native Instruments oder Steinberg sowie etliche kleinere, selten gepflegte Programme. Zum Teil bestehen gravierende Inkompatibilitäten.
The same procedure as every year - dies gilt auch für das Fazit: Wer mit dem Umstieg auf macOS Ventura noch etwas wartet, beispielsweise bis zur Version 13.1 (Dezember) oder 13.2 (Januar/Februar), fährt bei produktiv genutzter Hardware, bei der es tagtäglich auf hohe Zuverlässigkeit ankommt, am besten.
Nachtrag: Auch Adobe informiert über Probleme mit verschiedenen Anwendungen unter macOS Ventura 13. Betroffen sind unter anderem Photoshop, Lightroom Classic, After Effects und Premiere Pro.
2. Nachtrag: Mit FileMaker 19.5 kommt es unter macOS Ventura 13 ebenfalls zu Problemen, vgl. hier und hier. Von Claris heißt es dazu: "Testabteilung und Entwicklung sind sich einiger Probleme mit dem Drucken und der PDF-Erstellung in Ventura bewusst."
3. Nachtrag: macOS Ventura 13.0.1 behebt kritischen Laufwerkszugriff-Fehler.