Benchmarks zum neuen 27-Zoll-iMac: Zehnkerner macht iMac Pro Konkurrenz

06. Okt. 2020 13:30 Uhr - Redaktion

Im August kündigte Apple eine neue Generation des 27-Zoll-iMac mit höherer Rechen- und Grafikleistung, serienmäßigen SSD-Laufwerken und weiteren Neuerungen wie True-Tone-Technologie, verbessertem Audiosystem und optionalem 10-Gigabit-Ethernet an. Inzwischen liegen aussagekräftige Benchmarks zur Single-Core- und Multi-Core-Leistung der Intel-basierten Rechner vor.

Die Werte entstammen der Datenbank der weitverbreiteten Benchmark-Software Geekbench. Der Hersteller Primate Labs bildet aus den von Nutzern hochgeladenen Testergebnissen Durchschnittswerte und fasst diese in einer Rangliste zusammen. Dadurch können Leistungsvergleiche zwischen verschiedenen Macs aus verschiedenen Baureihen gezogen werden. Aufgrund der großen Stichprobenmenge sind die Zahlen sehr aussagekräftig und verlässlicher als Werte von isolierten Einzeltests.

Die neue iMac-Spitzenkonfiguration mit Core-i9-Zehnkernprozessor (3,6 bis 5,0 GHz, 10. Generation) erreicht in Geekbench eine Single-Core-Punktzahl von ca. 1250 (neuer Spitzenwert aller Mac-Modelle) und eine Multi-Core-Punktzahl von knapp 9100. Das vorherige Topmodell (Core-i9-Achtkernprozessor mit 3,6 bis 5,0 GHz, 9. Generation) kommt auf 1235 Punkte (Single-Core) bzw. knapp 8300 Punkte (Multi-Core).

Der neue iMac-Zehnkerner steckt den iMac Pro mit acht Kernen in die Tasche, ist aber bei der Multi-Core-Leistung etwas langsamer als der iMac Pro mit zehn Kernen, was an den leistungsstärkeren Xeon-Prozessoren liegt, obwohl diese schon älter sind. Unangefochtener Spitzenreiter bleibt bis auf weiteres der Mac Pro mit 28 Kernen (Multi-Core-Punktzahl 19.300)

 
Benchmarks 2020er 27-Zoll-iMac

 

Neuer 27-Zoll-iMac: Zehnkerner macht iMac Pro Konkurrenz.
Bild: Primate Labs.

 

Das neue 27-Zoll-iMac-Einstiegsmodell (Core i5 mit sechs Kernen, 3,1 bis 4,5 GHz, 10. Generation) erreicht knapp 1120 bzw. 5850 Punkte, der direkte Vorgänger (Core i5 mit sechs Kernen, 3,0 bis 4,1 GHz, 8. Generation) kommt auf rund 1000 bzw. 4800 Punkte (Single-Core/Multi-Core).

Noch größer sind die Unterschiede im Vergleich zu älteren iMac-Vorgängermodellen. Wer beispielsweise von einem 27-Zoll-iMac der Baureihe 2013 oder 2014 auf die neue Generation umsteigt, wird einen erheblichen Leistungsschub feststellen. Auch der Wechsel von einem Fusion-Drive auf ein SSD-Laufwerk sorgt für ein Plus an Performance.

Zu den AMD-Grafikkarten Radeon Pro 5300, Radeon Pro 5500 XT, Radeon Pro 5700 und Radeon Pro 5700 XT der neuen 27-Zoll-iMac-Generation liegen nun ebenfalls aussagekräftige Geekbench-Werte vor. So kommt die Radeon Pro 5700 XT auf eine Metal-Punktzahl von knapp 75.000, was einen Spitzenplatz unter den Mac-Grafikkarten bedeutet.

Kommen wir zur Frage, weshalb Apple noch Intel-basierte Macs auf den Markt bringt, wenn doch bereits die Umstellung auf ARM-Prozessoren angekündigt wurde. Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Der neue Intel-basierte 27-Zoll-iMac (wie auch alle anderen aktuellen Intel-Macs) richten sich an Kunden, die jetzt und sofort neue Arbeitsgeräte benötigen, unter Gewährleistung voller Kompatibilität mit aktueller Software und Peripherie von Drittherstellern. Der Hardware-Support durch Apple (bis zu sieben Jahre lang Versorgung mit Ersatzteilen nach Abkündigung) und die Versorgung mit neuen macOS-Versionen für Intel-Macs (etliche Jahre; gefolgt von Sicherheitsupdates) ist dabei gewährleistet.

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