Seit letzter Woche sind Apples Kameraautos auch in Deutschland unterwegs. Sie fahren in allen Bundesländern gezielt Straßen ab, um das Datenmaterial zu verbessern. Dabei werden nicht nur Straßenverlauf, Verkehrsschilder, Umleitungen und Baustellen berücksichtigt, sondern auch Aufnahmen der Häuser gemacht, um beispielsweise Ladengeschäfte zu erfassen. Ein Feature wird es aber in Deutschland nicht geben.
Es handelt sich dabei um die Look-Around-Funktion, die 360-Grad-Straßenansichten bietet und die im Herbst mit iOS 13 zunächst in den USA eingeführt wird. Hierzulande wird es die Look-Around-Darstellung offenbar aus Gründen des Datenschutzes nicht geben - zumindest vorerst. "Apple hat nachdrücklich versichert, dass es nicht plant, das Look-Around-Feature in Deutschland zu veröffentlichen", erklärte Swantje Claussen von der Bremer Datenschutzaufsichtsbehörde gegenüber Radio Bremen.
Bild: Apple.
Die Behörde steht demnach im Austausch mit ihren Kollegen in Bayern - Apple Deutschland hat bekanntlich in München seinen Sitz. Apple speichert alle weltweit erstellten Aufnahmen in den USA. Ob dies der Grund ist, weshalb die Panorama-Funktion hierzulande nicht eingeführt wird, geht aus dem Bericht allerdings nicht hervor. Auch Apple müsse sich an die Datenschutz-Grundverordnung halten, selbst wenn die Bilder nicht hier vor Ort gespeichert würden, so Claussen weiter.
Wer nicht möchte, dass sein Haus von Apple fotografiert wird, kann Widerspruch bei dem Unternehmen einlegen. Einzelheiten werden auf dieser Web-Seite erläutert.
Nachtrag (31. Juli): Das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht hat eine Sonderseite zu Apples Kameraautos eingerichtet. Zum Thema "Look Around" heißt es: "Das sogenannte 'Look-Around'-Feature, also die über das Internet erreichbare 3D-Darstellung der Aufnahmen, wie dies bei dem Produkt 'Street View' der Firma Google angeboten wird, sei laut Apple in Deutschland momentan nicht geplant. Inwiefern dies zukünftig dann doch angeboten werden soll, sei laut Apple noch offen. In diesem Fall müsste Apple aber dann rechtzeitig über den Einsatz dieses Dienstes informieren und weiter Maßnahmen zur datenschutzkonformen Ausgstaltung, bspw. geeignete Widerspruchsmöglichkeiten, umsetzen."