Spezifikationen von OpenGL 4.1 verabschiedet

27. Juli 2010 10:30 Uhr - sw

Die Khronos Group arbeitet beständig an der Weiterentwicklung von OpenGL. Nachdem das Industriekonsortium Mitte März OpenGL 4.0 vorgelegt hat, wurden nun die Spezifikationen von OpenGL 4.1 veröffentlicht. OpenGL 4.1 wurde um die Möglichkeit ergänzt, Shaderprogramme in binärer Form zu suchen und zu laden. Dadurch müssen Shaderprogramme nicht erst rekompiliert werden, was Ressourcen und Zeit spart.

OpenGL 4.1 bringt volle Kompatibilität mit OpenGL ES 2.0 mit, was die Portierung von Software zwischen Desktop- und Mobilplattformen vereinfachen soll. OpenGL ES 2.0 ist eine vereinfachte Variante von OpenGL, die sich beispielsweise für Smartphones wie das iPhone eignet.

OpenGLDer OpenGL-Standard unterstützt nun 64-Bit-Gleitkommazahlen für die Vertex-Shader. Dies soll eine höhere geometrische Präzision ermöglichen. OpenGL 4.1 führt außerdem zusätzliche Funktionen für flexibleres Programmieren und Rendern ein.

OpenGL 4.1 ist abwärtskompatibel zu früheren OpenGL-Versionen. OpenGL ist eine plattformunabhängige Programmierschnittstelle zur Entwicklung von 2D-/3D-Grafiken für Anwendungen und Spiele.

In puncto OpenGL-Unterstützung hinkt Mac OS X dem Stand der Technik hinterher. Die vor zwei Jahren verabschiedeten Spezifikationen von OpenGL 3.0 werden von Mac OS X nur teilweise unterstützt, gleiches gilt für OpenGL 3.1 und OpenGL 3.2. OpenGL 4.0 wird derzeit gar nicht vom Apple-Betriebssystem unterstützt.

Mac OS X 10.6.4 enthält lediglich 95 Prozent der OpenGL-3.0-spezifischen Funktionen, zwölf Prozent der OpenGL-3.1-spezifischen Funktionen und 33 Prozent der OpenGL-3.2-spezifischen Funktionen. Allerdings hat Apple mit den Updates Mac OS X 10.6.3 und Mac OS X 10.6.4 die OpenGL-Unterstützung schrittweise ausgebaut (mehr dazu hier und hier). Möglicherweise setzt sich dieser Trend mit Mac OS X 10.6.5, das für den Spätsommer oder Herbst erwartet wird, fort.