Deutscher Musikmarkt im ersten Halbjahr 2022 mit 80 Prozent Digitalanteil

16. Aug. 2022 16:30 Uhr - Redaktion

Die Musikindustrie in Deutschland ist gut ins Jahr 2022 gestartet. In den ersten sechs Monaten stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,5 Prozent auf 967 Millionen Euro. Der Digitalanteil hat die 80-Prozent-Marke überschritten, getragen von einem weiter wachsenden Streaminggeschäft. Das gab der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) bekannt.

Marktstärkstes Format bleibt das Audio-Streaming, das nach weiteren Zuwächsen (plus 9,1 Prozent) einen Anteil von 73,3 Prozent am Gesamtumsatz erreicht. Damit werden in Deutschland nun 80,2 Prozent der Erlöse aus Musikverkäufen digital erwirtschaftet, wobei Downloads nach einem erneuten Umsatzrückgang nur noch 2,4 Prozent zum Gesamtmarkt beitragen.

 
Streaming legt weiter zu: Deutscher Musikmarkt inzwischen mit fast 80 Prozent Digitalanteilu
 
Musik-Abos (Streaming) legen weiter zu.
Bild: BVMI.

 

Im physischen Bereich ist die CD zwar weiter rückläufig (minus 6,5 Prozent), das Tempo hat sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum (erstes Halbjahr 2021: minus 16,4 Prozent) aber deutlich verlangsamt. Die Umsatzkurve der Vinyl-Schallplatte zeigt unterdessen weiter nach oben (plus 12,3 Prozent). Mit einem Marktanteil von 6,2 Prozent bleibt sie drittstärkstes Marktsegment und erlöst damit fast halb so viel wie die CD (12,8 Prozent). Insgesamt wird mit dem physischen Geschäft derzeit noch knapp ein Fünftel des Gesamtumsatzes (19,8 Prozent) erzielt.

Dr. Florian Drücke, der Vorstandsvorsitzende des BVMI: "Weiteres Wachstum im ersten Halbjahr 2022 ist in der aktuellen Situation eine sehr gute Nachricht. Mit 5,5 Prozent zeigt die Kurve zwar nicht ganz so steil nach oben wie Ende 2021 mit einem allerdings wirklich überragenden Branchenplus von 10 Prozent – doch die Wachstumssegmente Audio-Streaming und Vinyl entwickeln sich weiterhin positiv und der generelle Trend hin zur digitalen Musiknutzung bei gleichzeitig anhaltender Bedeutung des physischen Segments ist ungebrochen.

Das konsequente Vorantreiben des gesamten Formatspektrums, digital wie analog, ebenso wie die immer wieder neuen zusätzlichen Erlösquellen, die unsere Mitgliedsfirmen für und mit ihren Künstlern erschließen, sorgen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten für eine stabile Dynamik."