Gefahren-Warnsystem: Startschuss für die Cell-Broadcast-Technik in Deutschland

24. Febr. 2023 10:00 Uhr - Redaktion

Nach einem Testlauf am Warntag 2022 im Dezember geht die sogenannte "Warn-SMS" - gemeint ist die Cell-Broadcast-Technik - nun in den regulären Betrieb. Damit wollen Bund, Ländern und Kommunen die Benachrichtigung der Bevölkerung bei Gefahrenlagen wie Überflutungen, Erdbeben, Bränden, schwere Unwetter oder Gefahrstoffausbreitung verbessern. Über kein anderes Warnmittel können mehr Menschen erreicht werden.

Mit Hilfe der Cell-Broadcast-Technologie können alle Mobilfunktelefone, die in einer Mobilfunkzelle eingebucht sind, im Notfall eine Warnung per Textnachricht erhalten. Die Warnung wird dann nicht wie eine persönliche SMS, sondern einem Radiosignal vergleichbar übermittelt. Weder eine App noch eine Internetverbindung sind dazu erforderlich. Die Mitteilungen werden dabei parallel in alle deutschen Netzen gesendet.

Apple hat die softwareseitige Unterstützung dafür im Herbst implementiert: iPhones mit iOS 15 und iOS 16 sind bereit für Cell-Brodcast-Mitteilungen. Einzelheiten erläutert der Hersteller in einem Support-Dokument. Bei Android-Smartphones wird mindestens die Systemversion 11 benötigt.

 
Cell-Broadcast-Technik
 
Vor Gefahren wird nun auch per Cell-Broadcast-Technik gewarnt.
Bild: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

 

In den USA sind Cell-Broadcast-Mitteilungen seit langem unverzichtbarer Bestandteil zur Alarmierung der Bevölkerung bei Unwettern und anderen Gefahren. In Deutschland hat man die Einführung nach dem Warn-Debakel bei der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Jahr 2021 beschlossen. Parallel dazu soll die in den letzten Jahrzehnten vernachlässigte Sirenen-Infrastruktur aufgebaut werden.

Häufig gestellte Fragen zu Cell Broadcast beantwortet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe auf dieser Web-Seite. Auch die Netzbetreiber Deutsche Telekom und Vodafone informieren darüber.