Deutscher Musikmarkt 2023 mit 81,5 Prozent Digitalanteil

14. März 2024 17:00 Uhr - Redaktion

Die Musikindustrie in Deutschland verzeichnete ein erfolgreiches Jahr 2023. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 6,3 Prozent auf 2,21 Milliarden Euro. Der Digitalanteil liegt inzwischen bei deutlich über 80 Prozent, dank des Booms bei Streaming-Anbietern wie Spotify, Apple Music, Amazon und YouTube. Das gab der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) bekannt.

Der BVMI teilte mit: "Die Musikindustrie in Deutschland hat ihr Wachstum auch 2023 fortgesetzt, der Branchenumsatz belief sich im vergangenen Jahr auf insgesamt 2,21 Mrd. Euro. Der größte Teil des Umsatzes, 81,5 Prozent, wurde mit dem Digitalgeschäft generiert, das um 7,9 Prozent zulegte, getrieben durch das Audio-Streaming (+8,4 %), das damit einen Marktanteil von nun 74,8 Prozent erreicht. Der physische Markt (18,5 %) blieb stabil (+0,1 %) durch ein erneutes deutliches Vinyl-Wachstum von 12,6 Prozent. Die CD gab um 5,9 Prozent nach, bleibt aber klar zweitstärkstes Marktsegment (11,3 %)."

Laut einer Studie, durchgeführt vom Forschungsinstitut Oxford Economics, sollen sich die Zahlungen der Musikindustrie an die Künstler innerhalb von zwölf Jahren mit einem Plus von 132 Prozent mehr als verdoppelt haben. Die Einnahmen der Labels im selben Zeitraum seien hingegen nur um 17 Prozent gestiegen. Die Firmen würden jedes Jahr ein Drittel ihrer Einnahmen in die Entwicklung und Vermarktung neuer Talente und Musik investieren.

 
Deutscher Musikmarkt 2023 mit 81,5 Prozent Digitalanteil
 
Abo-Musik dominiert auch in Deutschland.
Bild: BVMI.

 

"Partizipierten Künstler 2010 anteilig mit rund 21 Prozent an den Einnahmen der Firmen, wurden 2022 rund 43 Prozent der Einnahmen durch direkte Zahlungen wie Vorschüsse und Lizenzzahlungen an sie weitergegeben. Ziel war es zu untersuchen, inwieweit die deutschen Musiklabels ihre in den vergangenen Jahren durch das Musikstreaming wieder gestiegenen Einnahmen in die Vermarktung neuer Musik und in die Entwicklung neuer Talente reinvestieren und über Zahlungen an ihre Künstler weitergegeben haben", so der BVMI, der die Studie in Auftrag gegeben hat, weiter.

Dr. Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des BVMI: "Fakt ist: Das Streaming-Geschäft verhilft der Branche seit einigen Jahren wieder zu signifikantem Wachstum, von dem Labels wie auch Künstlerinnen und Künstler profitieren. Gerade weil wir uns nun im Umfeld des zunehmenden Einsatzes von KI mitten in der nächsten Evolutionsstufe befinden, ist es zentral, dass wir gemeinsam als Branche dafür sorgen, dass menschliche Kreativität auch in Zukunft Kern und Maßstab unseres Schaffens bleibt. Das gelingt nur, wenn alle Branchenakteuren, Kreative und ihre Partner auf Unternehmensseite, an einem Strang ziehen."