Die Bundesnetzagentur hat den Jahresbericht Telekommunikation 2024 vorgelegt. Demnach sind die Gesprächsminuten sowohl im Festnetz als auch im Mobilfunk zurückgegangen, während Messenger- und Videokonferenzdienste zulegen konnten. Zuwächse gab es auch beim verbrauchten Datenvolumen und bei der Anzahl der Glasfaseranschlüsse.
Im Jahr 2024 wurden laut der Behörde mit Sitz in Bonn insgesamt 14,9 Milliarden Euro in die Telekommunikations-Infrastruktur investiert, dies entspricht einem Plus von rund 13 Prozent gegenüber dem Jahr 2023 (13,2 Milliarden Euro). Die Investitionsschwerpunkte der Unternehmen lagen im Ausbau von Glasfaser- und Mobilfunkinfrastruktur.
Glasfasernetz wächst weiter
Die Anzahl der einerseits mit Glasfaser versorgten und andererseits durch Verlegung von Glasfaser in unmittelbarer Nähe der Häuser erreichbaren Endkunden hat sich nach Angaben der Bundesnetzagentur im Jahr 2024 auf 21,8 Millionen erhöht. Damit konnte innerhalb eines Jahres ein Anstieg von 3,9 Millionen erzielt werden. Die Anzahl von aktiven und nicht aktiven Glasfaseranschlüssen in den Wohnungen und Gebäuden stieg von 7,3 Millionen im Jahr 2023 auf 8,6 Millionen im Jahr 2024. Zugleich stieg die Verbreitung aktiver, also genutzter Glasfaseranschlüsse auf 5,3 Millionen und übertraf den Bestand Ende 2023 um ca. eine Million Glasfaseranschlüsse.
Rund 4,1 Millionen aktive Anschlüsse entfielen auf FttH-Anschlüsse (77 Prozent), also Anschlüsse von Wohnungen, und rund 1,2 Millionen auf FttB-Anschlüsse (23 Prozent), also Anschlüsse am Haus. Der Anteil aktiver FttH/FttB-Anschlüsse an den gesamten aktiven Breitbandanschlüssen in Festnetzen ist von 11,2 Prozent im Jahr 2023 auf 13,7 Prozent zum Jahresende 2024 gestiegen. Aufgrund steigender Nachfrage nach höheren Datenraten wird für die kommenden Jahre erwartet, dass sich der FttH/FttB-Anteil deutlich erhöhen wird.

Bild: Bundesnetzagentur.
Gesprächsminuten Festnetz und Mobilfunk rückläufig
Das über Festnetze abgewickelte Gesprächsvolumen im Jahr 2024 ging gegenüber dem Vorjahr auf 57 Milliarden Gesprächsminuten zurück. Der Rückgang fiel im Jahr 2024 geringer aus als in den Vorjahren. Während der Rückgang im Jahr 2022 bei 14 Prozent und im Jahr 2023 bei 20 Prozent lag, betrug der Rückgang im Jahr 2024 rund elf Prozent.
Im Jahr 2024 wurden über Mobilfunknetze im Inland rund 148 Milliarden abgehende Gesprächsminuten geführt. Dies entspricht im Durchschnitt rund 115 Minuten monatlich pro aktivem SIM-Profil. Gegenüber dem Vorjahr ist das über Mobilfunknetze im Inland abgewickelte Gesprächsvolumen im Jahr 2024 mit einer Abnahme um knapp vier Prozent rückläufig. Dies lässt sich unter anderem durch die zunehmende Nutzung von nummernunabhängigen interpersonellen Telekommunikationsdiensten, insbesondere von Messenger- und Videokonferenz-Diensten, erklären.
Messenger und Videokonferenzen legen zu
Im Jahr 2024 wurden 17,7 Milliarden (2023: 15,8 Milliarden) abgehende Sprachtelefonie-Anrufe über Messenger- und Videokonferenz-Dienste in Deutschland geführt. Dabei ist das Gesprächsvolumen auf insgesamt 196,7 Milliarden Minuten (2023: 175,1 Milliarden) angewachsen. Zudem wurden im Jahr 2024 insgesamt 901,9 Milliarden Sofortnachrichten über Messenger- und Videokonferenz-Dienste versandt (2023: 891,4 Milliarden).
Mehr Datenvolumen im Festnetz und Mobilfunknetz
Im Jahr 2024 wurde in Deutschland in Festnetzen insgesamt ein Datenvolumen rund 149 Milliarden GB übertragen (ohne IPTV-Nutzung über geschlossene Datennetze). Dies entspricht im Durchschnitt einem Datenvolumen von ca. 322 GB pro Breitbandanschluss und Monat. Im Vergleich zum Jahr 2023 stieg das in Deutschland in Festnetzen übertragene Datenvolumen um rund 35 GB pro Anschluss und Monat.
Nach Erhebungen der Bundesnetzagentur belief sich das über Mobilfunknetze im Inland übertragene Datenvolumen im Jahr 2024 auf 9.592 Millionen GB gegenüber 9.118 Millionen GB im Jahr 2023. Das durchschnittlich genutzte Datenvolumen in Mobilfunknetzen pro aktivem SIM-Profil und Monat hat sich von 7,2 GB im Jahr 2023 auf 7,4 GB im Jahr 2024 erhöht. Der überwiegende Teil (88 Prozent) des Datenverkehrs über Mobilfunknetze wurde über LTE realisiert, zehn Prozent des Datenverkehrs wurde über das 5G-Netz und zwei Prozent des Datenverkehrs über das GSM-Netz (2G) abgewickelt.
Der Jahresbericht Telekommunikation 2024 der Bundesnetzagentur liegt als PDF-Dokument vor.