Neue iMac- und MacBook-Pro-Modelle: Details zu den Radeon-Pro-Grafikkarten

21. Juni 2017 19:45 Uhr - Redaktion

Nachdem seit einigen Tagen zuverlässige Benchmarkwerte zur Prozessorleistung der neuen iMac- und MacBook-Pro-Generation vorliegen, wurden nun weitere Einzelheiten zu den Radeon-Pro-Grafikkarten bekannt. Fünf verschiedene Modelle stehen bekanntlich zur Auswahl, die laut AMD eine Rechenleistung von bis zu 5.5 TFlops erreichen.


iMac-Benchmarks

Radeon Pro 580: Performance in DaVinci Resolve.
Bild: Barefeats.



Barefeats hat die Radeon Pro 580 (acht GB VRAM) des 27-Zoll-iMac-Flaggschiffs getestet und zum Vergleich die Radeon R9 M395X (vier GB VRAM) des Vorgängermodells herangezogen. Demnach ist die Radeon Pro 580 in vier von fünf Tests deutlich – um bis zu 80 Prozent – schneller als die Radeon R9 M395X.

Nur im Motion-Benchmark (Render RAM Preview) schnitt die Radeon Pro 580 überraschenderweise schlechter ab, was vermutlich an einem Softwarefehler oder noch nicht optimierten Treibern liegt. Zudem wurden Vergleichswerte einer GeForce GTX 1070 in einem 2010er Mac Pro herangezogen. Für die GeForce-10-Reihe gibt es seit April Mac-Treiber. Die GeForce GTX 1070 hat mit ihren 6,5 TFlops Leistung die Nase gegenüber der Radeon Pro 580 (5,5 TFlops) vorn.

iMac-Benchmarks

Radeon Pro 580: Performance in Tomb Raider.
Bild: Barefeats.



Weitere Benchmarks liefert der OpenCL-Test von Geekbench. Hier kommt die Radeon R9 M395X auf etwa 86.600 und die Radeon Pro 580 auf ca. 117.000 Punkte. Die Radeon Pro 575 erreicht 99.800 Punkte, bei der Radeon Pro 570 sind es 89.500 Punkte. Die FirePro D700 des Mac Pro liegt auf dem dritten Platz - allerdings ist unklar, ob Geekbench die Leistung beider oder nur einer Grafikkarte getestet hat.

iMac-Benchmarks

Grafik-Benchmarks mit OpenCL in Geekbench.
Bild: Primate Labs.



Apple selbst gibt eine um bis zu 50 Prozent höhere Performance beim neuen High-End-iMac (Radeon Pro 580 vs. Radeon R9 M395X) an und testete mit der Rennsimulation "F1 2016" sowie den Programmen Final Cut Pro und Maya 2017. Der Leistungszuwachs variiert je nach gewähltem Programm und Testszenario, doch es lässt sich bereits jetzt konstatieren, dass die Radeon Pro 580 ein klares Upgrade gegenüber der Radeon R9 M395X darstellt.

Für die Radeon-Pro-Grafikkarten gibt AMD folgende offizielle Spezifikationen an:

Radeon Pro 580 (27-Zoll-iMac)
36 Compute-Unites, 2304 Stream-Prozessoren, Leistung 5,5 TFlops.

Radeon Pro 575 (27-Zoll-iMac)
32 Compute-Unites, 2048 Stream-Prozessoren, Leistung 4,5 TFlops.

Radeon Pro 570 (27-Zoll-iMac)
28 Compute-Unites, 1792 Stream-Prozessoren, Leistung 3,6 TFlops.

Radeon Pro 560 (21,5-Zoll-iMac, 15,4-Zoll-MacBook-Pro)
16 Compute-Unites, 1024 Stream-Prozessoren, Leistung 1,6 TFlops.

Radeon Pro 555 (21,5-Zoll-iMac, 15,4-Zoll-MacBook-Pro)
12 Compute-Unites, 768 Stream-Prozessoren, Leistung 1,3 TFlops.

Die Radeon Pro 555/560 könnte auch den Weg in die kommende Mac-mini-Generation finden (mehr dazu hier). Noch mehr Leistung bieten die Radeon-Vega-Grafikkarten, mit denen der für Jahresende erwartete iMac Pro ausgestattet ist - sie liefern bis zu elf TFlops. Auf dem gleichen Niveau liegt das neue Nvidia-Flaggschiff Titan Xp.

High-End-Grafikkarten lassen sich extern via Thunderbolt 2/3 am Mac nutzen, die dafür notwendigen technischen Voraussetzungen liefert das neue Betriebssystem macOS High Sierra (siehe "Hintergründe und Details zur eGPU-Unterstützung in macOS High Sierra"). Der für 2018 erwartete modulare Mac Pro wird aller Voraussicht nach über interne PCIe-Steckplätze verfügen.