Quartalszahlen: Apple weiter auf Überholspur

25. Jan. 2010 23:45 Uhr - sw

Apple hat dank stark gestiegener Mac- und iPhone-Verkaufszahlen neue Rekordmarken bei Umsatz und Gewinn aufgestellt. Der Computerkonzern erzielte im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2010 einen Umsatz von 15,68 Milliarden Dollar (plus 32 Prozent; Vorjahr: 11,88 Milliarden Dollar) und einen Gewinn von 3,38 Milliarden Dollar oder 3,67 Dollar je Aktie (plus 50 Prozent; Vorjahr: 2,26 Milliarden Dollar oder 2,50 Dollar je Aktie). Apple werde in diesem Jahr einige neue, viel versprechende Produkte auf den Markt bringen, so Firmenchef Steve Jobs.

"Die neuen Produkte, die wir in diesem Jahr vorstellen wollen, sind sehr stark. Den Anfang macht in dieser Woche eine große Produktankündigung, auf die wir sehr gespannt sind", sagte Jobs in Anspielung auf die Presseveranstaltung am Mittwoch in San Francisco.

Macs und iPhones beliebter denn je

Sowohl im Smartphone- als auch im Computersegment bleibt Apple auf der Überholspur. Im letzten Quartal, das am 26. Dezember endete, wurden weltweit 3,36 Millionen Macs (1,234 Millionen Desktops und 2,128 Millionen Notebooks) verkauft. Dies entspricht einem Zuwachs von 33 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit hat Apple einen neuen Absatzrekord bei Macs aufgestellt. Da Apple im vergangenen Quartal stärker gewachsen ist als der globale Computermarkt, ist der Mac-Marktanteil weiter gestiegen. Genaue Zahlen stehen allerdings noch aus.

MacBook komplett überarbeitet

Apple: Neuer Absatzrekord bei Macs


Der iPhone-Absatz kletterte um 100 Prozent auf 8,737 Millionen Stück. 20,97 Millionen iPods gingen in den Monaten Oktober, November und Dezember über den Ladentisch – acht Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Apple nutzt neue Bilanzierungsregel

Aufgrund einer neuen Bilanzierungsregel kann Apple die mit iPhone und Apple TV erzielten Umsätze und Gewinne nun sofort in voller Höhe verbuchen. Zuvor mussten diese auf einen längeren Zeitraum verteilt werden.

Investitionen und Bruttogewinnspanne

Dass Apple weiterhin hoch profitabel ist, beweist neben dem Nettoprofit eine weitere Kennziffer: Die Bruttogewinnspanne. Sie stieg im letzten Quartal auf beachtliche 40,9 Prozent (Vorjahr: 37,9 Prozent).

Forschung und Entwicklung haben für den IT-Pionier weiterhin eine hohe Priorität. Die Ausgaben in diesem Bereich stiegen von 315 auf 398 Millionen Dollar.

Das Geschäft außerhalb der USA machte 58 Prozent des Apple-Gesamtumsatzes aus.

Starkes Wachstum für zweites Quartal angestrebt

Auch für das laufende Quartal rechnet Apple mit einem starken Wachstum. Die Prognose des Unternehmens lautet 11,0 bis 11,4 Milliarden Dollar beim Umsatz und 2,06 bis 2,18 Dollar pro Aktie beim Gewinn. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum erwirtschaftete Apple Einnahmen in Höhe von 9,06 Milliarden Dollar und einen Nettoprofit von 1,66 Milliarden Dollar.

Apple Retail Stores auf Expansionskurs

In einer Bilanzpressekonferenz (Aufzeichnung hier) nannten Finanzchef Peter Oppenheimer und COO Tim Cook weitere Einzelheiten zum Geschäftsverlauf im letzten Quartal.

Demnach zählten Apples Ladengeschäfte weltweit insgesamt 50,9 Millionen Besucher – ein neuer Rekord. Zehn neue Filialen wurden zwischen Oktober und Dezember 2009 eröffnet. Die Ladenkette umfasst inzwischen 284 Niederlassungen. 40 bis 50 neue Läden sollen im laufenden Geschäftsjahr eröffnet werden, die Hälfte davon außerhalb der USA.

Apples Kriegskasse ist prall gefüllt. 39,8 Milliarden Dollar hat der Computerkonzern auf der "hohen Kante" liegen. In der Vergangenheit hat Apple seine Reserven immer wieder dazu genutzt, um andere Firmen zu kaufen, beispielsweise im Jahr 2008 den Chiphersteller P.A. Semi oder erst zuletzt den Internet-Streaming-Dienst Lala (MacGadget berichtete) und den Anzeigenvermarkter Quattro Wireless (mehr dazu hier). Angesprochen auf die Hintergründe zur Quattro-Übernahme sagte Oppenheimer, dass man dadurch den Entwicklern eine einfache Möglichkeit zum Geld verdienen geben möchte. Quattro Wireless hat sich auf die Vermarktung von Werbung auf Handys und Smartphones spezialisiert.

Besonders stark ist der Mac-Absatz in einigen europäischen Ländern gewachsen. In Italien, Frankreich, der Schweiz und in Spanien habe man ein Absatzplus von mehr als 40 Prozent erzielt, so Apple.

Fragen zur anstehenden Presseveranstaltung in San Francisco beantworteten die Apple-Manager nicht. Man solle sich bis Mittwoch gedulden, hieß es.

Die guten Quartalszahlen werden von den Anlegern honoriert – die Apple-Aktie legte im nachbörslichen Handel am Nasdaq Composite um rund ein Prozent zu.