Apple sichert das iPhone- und iPad-Betriebssystem stärker gegen sogenannte Zero-Click-Attacken ab. Zero-Click-Attacken beschreiben Hacker-Angriffe, die ohne Nutzer-Interaktion ausgeführt werden, beispielsweise durch den Empfang einer manipulierten E-Mail oder einer Messenger-Nachricht. Im Zusammenspiel mit der Ausnutzung unbekannter Sicherheitslücken kann dadurch potentiell viel Schaden angerichtet werden.
Das in der Entwicklung befindliche Update iOS/iPadOS 14.5 erschwert Zero-Click-Attacken erheblich, wie das Magazin Motherboard unter Berufung auf Sicherheitsforscher schreibt: "Das Unternehmen hat in aller Stille eine neue Änderung an der Art und Weise vorgenommen, wie es den Code in seinem mobilen Betriebssystem absichert. Die Änderung befindet sich in der Beta-Version der nächsten iOS-Version, 14.5, was bedeutet, dass sie derzeit für die endgültige Version vorgesehen ist."
Bild: Apple.
In dem Bericht heißt es weiter: "Mehrere Sicherheitsforscher, die sich auf das Auffinden von Schwachstellen und die Entwicklung von Exploits für iOS spezialisiert haben, sind der Meinung, dass diese neue Maßnahme es Hackern deutlich schwerer machen wird, die Kontrolle über ein iPhone mit einer Technik zu übernehmen, die als Zero-Click (oder 0-Click) Exploit bekannt ist und es einem Hacker ermöglicht, ein iPhone ohne Interaktion des Ziels zu übernehmen. Apple hat Motherboard mitgeteilt, dass es glaubt, dass die Änderungen Auswirkungen auf 0-Klick-Angriffe haben werden."
Kern der Apple-Maßnahme ist der verstärkte Einsatz von kryptografisch abgesicherten Signierungen, die die Schadcode-Ausführung verhindern sollen. Klappt die Implementierung so, wie vom iPhone-Hersteller vorgesehen, würde dies das Sicherheitsniveau von iOS/iPadOS auf die nächste Stufe heben und die Angriffsfläche für sogenannte Zeroday-Eploits, für die von Regierungsorganisationen und Hackern viel Geld bezahlt wird, weiter reduzieren.
iOS/iPadOS 14.5 erscheint voraussichtlich Mitte oder Ende März, eine Betaversion steht für Tester und Entwickler zum Download bereit. Die nächste Vorabfassung erscheint voraussichtlich in der nächsten Woche.