Frankreich: Apple muss Reparaturindex für Produkte einführen

26. Febr. 2021 15:30 Uhr - Redaktion

In Frankreich ist es seit kurzem für alle Hersteller verpflichtend, über die Reparaturfähigkeit ihrer Produkte mit einer speziellen Kennzeichnung zu informieren. Dieser Verpflichtung ist nun auch Apple nachgekommen: Der Reparaturindex informiert auf einer Bewertungsskala von 1 bis 10 Punkten, wie gut ein Gerät repariert werden kann.

Für alle iPhone-12-Modelle beträgt die Reparaturfähigkeit demnach 6,0/10 Punkten, beim Vorgänger iPhone 11 sind es nur 4,6/10 Punkten. Das iPhone SE wird mit 6,2/10 Punkten bewertet. Das MacBook Air M1 kommt auf 6,5/10 Punkten, das MacBook Pro M1 auf 5,6/10 Punkten und das 16-Zoll-MacBook-Pro auf 6,3/10 Punkten. Für andere Apple-Produkte sind bislang keine Einstufungen angegeben.

Die Bewertung fußt unter anderem darauf, ob sich ein Gerät schwer oder relativ einfach für eine Reparatur zerlegen lässt und welche Werkzeuge dafür benötigt werden, ob Ersatzteile gut verfügbar sind und zu welchen Preisen, wie lange es Softwareupdates gibt und wie gut die Dokumentation für Reparaturen ist.

 
iPhone 12 Pro Max
 
iPhone 12: 6,0/10 Punkten im französischen Reparaturindex.
Bild: Apple.

 

Der französische Reparaturindex erinnert ein wenig an die Reparaturpunktzahlen, die die Experten von iFixit schon seit Jahren vergeben. Hier war zuletzt ein leichter Aufwärtstrend bei Apple-Produkten zu erkennen, unter anderem bei MacBook Air, iPhone und Apple Watch.

Während bei MacBook Air, MacBook Pro, iPhone, iPad und Apple Watch ein gealterter Akku unkompliziert von Apple, einer Apple-autorisierten Werkstatt oder seit kurzem auch von einer freien Werkstatt mit Originalteilen gewechselt werden kann, haben die Kalifornier bei einer anderen Produktkategorie noch Nachholbedarf: Den AirPods, bei denen sich der Energiespeicher nicht tauschen lässt - hier wird der Hersteller hoffentlich bei künftigen Modellen nachbessern.

Reparaturen bei Apple-Geräten lohnen nicht nur aufgrund der Nachhaltigkeit und der langen Zeitspanne an Softwareupdates (bei Macs bis zu einem Jahrzehnt), sondern auch aufgrund der höheren Wiederverkaufspreise im Vergleich zu Android- und Windows-Hardware.

Aufgrund der heutzutage stark miniaturisierten, hoch empfindlichen Technik sollten Reparaturen aller Art und der Akku-Wechsel unbedingt von Profis durchgeführt werden. Vor allem der Tausch des Akkus birgt Gefahren (Kurzschlüsse, Brandrisiko), wenn er nicht sachgemäß erfolgt oder Energiespeicher verwendet werden, die von minderer Qualität sind und nicht zu 100 Prozent den benötigten Spezifikationen entsprechen. Der normale Nutzer sollte davon die Finger lassen und allein schon aus Gründen der Sicherheit und Haftung eine Fachwerkstatt aufsuchen - die Servicegebühr ist bestens angelegtes Geld.