Apple hat eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Investition in China getätigt. Das kalifornische Unternehmen ließ verlauten, sich mit einer Milliarde Dollar an dem chinesischen Uber-Konkurrenten Didi Chuxing beteiligt zu haben. Didi Chuxing ist wie Uber ein Fahrdienstvermittler – ein Geschäft, mit dem Apple überhaupt nichts zu tun hat. Der Sinn der Investition sei es, den wichtigen chinesischen Markt besser zu verstehen, sagte Apple-Chef Tim Cook der Nachrichtenagentur Reuters.

China ist für Apple nach den USA der zweitwichtigste Markt. Im vergangenen Quartal musste der Mac- und iPhone-Hersteller allerdings einen deutlichen Umsatzeinbruch in China verzeichnen. Das bevölkerungsreichste Land der Erde hat mit einer Wirtschaftskrise zu kämpfen, zudem erhält Apple dort verstärkt Konkurrenz durch einheimische Smartphone- und Tablet-Hersteller, die mit preisgünstigen Produkten punkten.

Die Apple-Konzernzentrale in Cupertino.
Bild: Joe Ravi (Lizenz: CC-BY-SA 3.0).

Außerdem ist Apple mit der chinesischen Regierung in Konflikt geraten. Vor kurzem wurde Apple in China der E-Book- und Filmverkauf untersagt - die Schließung soll die staatliche Medienaufsichtsbehörde angeordnet haben, ohne eine Begründung zu nennen. In China werden Internet-Inhalte strikt gefiltert. Apple-Chef Tim Cook will noch in diesem Monat nach China fliegen, um dort Gespräche mit Regierungsvertretern zu führen.

Didi Chuxing vermittelt nach eigenen Angaben jeden Tag mehr als elf Millionen Fahrten in China. Der Marktanteil des Unternehmens in diesem Bereich soll bei 87 Prozent liegen.