Nach Verkauf von Restbeständen: iMac Pro bei Apple nicht mehr erhältlich

22. März 2021 14:00 Uhr - Redaktion

Eine echte Überraschung war die zu Monatsbeginn von Apple verkündete Einstellung des iMac Pro nicht. Es zeichnete sich unter anderem aufgrund der ausgebliebenen Aktualisierung der Workstation und der Aufwertung des 27-Zoll-iMacs immer stärker ab, dass der 2017 eingeführte iMac Pro lediglich als Übergangslösung zwischen altem Mac Pro (2013) und neuem Mac Pro (2019) konzipiert war. Nachdem der Hersteller seit Anfang März Restbestände des Rechners verkaufte, wurde er nun offiziell abgekündigt.

Die Produkt- und Bestellseiten auf apple.com zum iMac Pro sind nicht mehr verfügbar, in den Ladengeschäften des Unternehmens kann das Gerät nicht mehr erworben werden. Vereinzelt gibt es noch Restbestände im Fachhandel, aufgrund der veralteten Hardware und des vergleichsweise hohen Preises lohnt sich ein Kauf jedoch nur noch bedingt. Der aktuelle 27-Zoll-iMac bietet bei ebenfalls hoher CPU- und GPU-Power ein deutlich besseres Preis-/Leistungsverhältnis für Anwender, die noch auf Intel-Prozessoren angewiesen sind.

 
iMac Pro
 
iMac Pro: Von 2017 bis 2019 war er der schnellste verfügbare Mac.
Foto: Apple.

 

Die Versorgung des iMac Pro mit Ersatzteilen ist für lange Zeit gesichert - Apple garantiert sie für einen Zeitraum von fünf bis sieben Jahren nach Abkündigung des Produkts. Softwareupdates wird es ebenso noch mehrere Jahre geben, wobei hier die Frage ist, wie lange Intel-basierte Macs noch neue macOS-Versionen erhalten werden, bevor sie auf Sicherheitsaktualisierungen umgestellt werden.

Letztlich war der iMac Pro das Ergebnis einer fehlgeleiteten Mac-Produktstrategie zur Mitte des letzten Jahrzehnts, als es nur selten Aktualisierungen für Mac-Hardware gab (mehrjährige Wartezeiten bei bestimmten Baureihen: Mac Pro 2013 => 2019, Mac mini 2014 => 2018, MacBook Air 2015 => 2018), mehrere von Apple lancierte Innovationen ein Fehlschlag waren (unter anderem der 2013er Mac Pro, die Touch Bar oder das 12-Zoll-MacBook), das Unternehmen fehlerhafte Designs einführte (Stichwort MacBook-Pro-Tastaturen) und generell die Hard- und Softwarequalität litt und hinter Apples Strategie ein dickes Fragezeichen stand.

Als Mac-Nutzer händeringend mehr Rechenleistung verlangten, ein neuer Mac Pro aber nicht in Sicht war, stopfte Apple das Loch mit dem iMac Pro. Zwar ein teurer Lückenbüßer, aber dafür mit mächtig Kraft unter der Haube und dank eines klug konzipierten Kühlungssystems nicht laut im Betrieb. Die Umstellung auf Apple-Prozessoren verändert nun die Situation bei den Macs grundlegend. Der Low-End-Chip M1 deklassiert bereits ein 16-Zoll-MacBook-Pro, leistungsstärkere Apple-Chips stehen in den Startlöchern und werden erst einmal das Mid-Range- und schließlich auch das High-End-Segment abdecken und Intels Xeons über kurz oder lang vergessen machen.