Apple hat sich zu Anwenderberichten über Performanceprobleme bei SMB-Verbindungen unter OS X 10.11.5 geäußert. Den Nutzern zufolge ist die Datenübertragungsrate bei Dateitransfers über das Netzwerkprotokoll SMB seit der Installation des Mitte Mai veröffentlichten Betriebssystemupdates deutlich zurückgegangen. Nach Angaben aus Apples Entwicklungsabteilung hängt dies damit zusammen, dass SMB-Verbindungen nun standardmäßig signiert werden.
OS X 10.11.5: Workaround für niedrige SMB-Datenübertragungsraten.
Bild: Apple.
Die Änderung sei zum Schutz vor sogenannten Badlock-SMB-Attacken implementiert worden, schreiben Apples Entwickler als Antwort auf einen Fehlerbericht eines Mac-Users. Das SMB-Protokoll kommt unter anderem für Dateitransfers zu Netzwerkspeichersystemen (NAS) von Herstellern wie Qnap, Synology oder Western Digital zum Einsatz.
Laut Apple kann die Signierung über das Terminal wieder abgeschaltet werden. Dazu müssen die folgenden Befehle
sudo -s
echo "[default]" > /etc/nsmb.conf
echo signing_required=no >> /etc/nsmb.conf
unter Verwendung eines Admin-Accounts eingegeben werden (nach der Eingabe von sudo -s ist die Eingabe des Passworts erforderlich). Danach ist ein Neustart des Systems notwendig. Anwendern zufolge wird dadurch die von OS X 10.11.4 gewohnte SMB-Performance wieder hergestellt. Allerdings weist Apple darauf hin, dass die Abschaltung der Signierung das Sicherheitsniveau verringert und nur in vertrauenswürdigen Netzwerken durchgeführt werden sollte.
Weshalb Apple diese bedeutende Änderung nicht in den Versionshinweisen von OS X 10.11.5 vermerkt hat, bleibt das Geheimnis des Herstellers. Allerdings fallen die Release-Notes von OS X im Gegensatz zum iOS traditionell sehr spärlich aus – ein Umstand, der regelmäßig von Nutzern wie Entwicklern bemängelt wird.
SMB-Probleme unter OS X sind nicht neu. Immer wieder kam es in den letzten Jahren zu Berichten über Schwierigkeiten beim Verbindungsaufbau, niedrige Datenübertragungsraten, Verbindungsabbrüche und andere Probleme.