Druck auf Apple steigt: Microsoft schüttet künftig bis zu 95 Prozent der Store-Umsätze an Entwickler aus

08. Mai 2018 17:00 Uhr - Redaktion

Regelmäßig steht Apple für das Geschäftsmodell seiner App-Stores in der Kritik. Satte 30 Prozent der Einnahmen von App-Käufen behalten die Kalifornier ein, nur 70 Prozent gehen an die Hersteller. Viele Entwickler empfinden dieses Modell als unfair und Apples Anteil als zu hoch. Nun lässt Microsoft mit einer interessanten Ankündigung aufhorchen.

Der Softwaregigant gab zu Wochenbeginn bekannt, künftig 85 bis 95 Prozent der Einnahmen aus dem Microsoft-Store an die Entwickler auszuschütten. Bislang behält der Windows-Hersteller ebenfalls rund 30 Prozent der Umsätze ein. Die Änderung soll im Jahresverlauf umgesetzt werden.

 
Mac-App-Store
 
App-Stores: Apple behält fast ein Drittel der Umsätze ein.
Bild: Apple.

 

Microsoft macht seine App-Vertriebsplattform damit deutlich attraktiver für Entwickler. Gleichzeitig steigt der Druck auf Apple und Google. Noch gilt im Play-Store die gleiche Aufteilung wie bei Apple (70/30). Sollte der Android-Entwickler dem Vorbild von Microsoft folgen und ebenso den Entwicklern mehr Geld bezahlen, könnte sich auch Apple gezwungen sehen, zu reagieren.

Denn dann bestünde für Apple die Gefahr, dass namhafte Hersteller neue Apps zuerst auf den lukrativeren Plattformen veröffentlichen. Für die Bedeutung von iOS als Mobilplattform wäre dies ein schwerer Schlag. Bei Abos hat Apple bereits vor einiger Zeit eingelenkt: Läuft ein Abo länger als ein Jahr, erhält der Entwickler 85 statt 70 Prozent.