Apple hat heute die Finalversion von macOS Catalina veröffentlicht. Es handelt sich dabei um Build 19A583. Das neue Betriebssystem steht im Mac-App-Store kostenlos zum Download bereit (unter macOS Mojave wird es auch über die Softwareaktualisierung in den Systemeinstellungen angeboten). MacGadget empfiehlt: Produktiv genutzte Macs sollten noch nicht auf macOS Catalina umgestellt werden. Warten Sie noch eine Weile ab (zum Beispiel bis zur Version 10.15.1 oder 10.15.2), bis das neue System etwas ausgereifter ist und Hard- und Software von Drittherstellern entsprechend angepasst wurde.
macOS Catalina (Version 10.15) ist in mehrfacher Hinsicht ein bedeutendes Release: iTunes geht in Rente und wird durch Einzel-Programme ersetzt, neue Technologien ebnen den Weg für die schnelle Portierung von iOS-Apps auf den Mac unter Berücksichtigung nativer macOS-Features, iPads lassen sich als nützliches Werkzeug für den Mac einsetzen (als Zusatzdisplay und als Grafiktablett mit Apple Pencil), die Sicherheit wird auf die nächste Stufe gehoben (Kernsystem auf dediziertem, schreibgeschütztem Volume; automatisierte Malware-Prüfung für Software), die neue Sprachsteuerung ermöglicht körperlich eingeschränkten Menschen eine noch einfachere Nutzung des Macs und es gibt volle Optimierung für die enorme Rechenleistung des neuen Mac Pro mit bis zu 28 Kernen.
Das neue Betriebssystem enthält Einzel-Programme für Musik (mit dem Großteil der Musik-Funktionen aus iTunes), TV (für Filme und Serien) und Podcasts. Die Bücher-App erhält Unterstützung für Hörbücher. Die lokale Synchronisation zwischen Macs und iOS-Geräten ist weiterhin möglich. Wenn Benutzer ein iOS-Gerät mit ihrem Mac verbinden, erscheint es sofort in der Seitenleiste im Finder mit dem bekannten Funktionsumfang (Backup, Wiederherstellung, Aktualisierung, Datenabgleich). Die neue Musik-App importiert den kompletten Musikbestand aus iTunes inklusive Wiedergabelisten und selbst importierter Songs aus beliebigen Quellen. Die Media-Sharing-Optionen von iTunes sind die Systemeinstellungen => Freigaben verlegt worden.
Bild: Apple.
Daneben gibt es viele weitere willkommene Neuerungen, darunter Blockieren von E-Mails bestimmter Absender und Stummschalten von Threads in Mail, eine deutliche erweiterte Apple-ID-Verwaltung in den Systemeinstellungen, automatische (De-) Aktivierung des Dunkelmodus, Integration der Apps Bildschirmzeit und "Wo ist?" (kombiniert "Mein iPhone suchen" und "Freunde suchen"), Wiedergabe von iTunes-Videos mit 4K-Auflösung inklusive HDR-Unterstützung, Ordner-Freigabe in der Notizen-App (gemeinsame Bearbeitung durch mehrere Personen), Authentifizierung per Apple Watch anstelle von Passwort-Eingabe sowie die Möglichkeit, nach einer Betriebssystemaktualisierung wieder zur vorherigen Version zurückkehren zu können, falls Probleme aufgetreten sind (per Snapshot-Wiederherstellung).
Das ebenfalls für macOS Catalina und iOS 13 angekündigte iCloud-Drive-Sharing (einzelne Ordner können für andere Nutzer via Links zugänglich gemacht werden) verspätet sich hingegen, da Apple mehr Zeit für die Fertigstellung und Optimierung der Funktion benötigt. Sie wird für Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres erwartet. Der neue Abo-Spieledienst Apple Arcade ist ebenfalls Bestandteil von macOS Catalina.
Die Systemanforderungen blieben gegenüber macOS Mojave fast unverändert. Mit zwei Ausnahmen (der 2010er und 2012er Mac Pro) läuft macOS Catalina auf allen Rechnern, die mit macOS Mojave kompatibel sind, d. h. ab Baujahr 2012 (Mac Pro erst ab 2013). Die Unterstützung für 32-Bit-Software wird eingestellt, macOS Catalina kann ausschließlich 64-Bit-Programme ausführen. Auf offiziell nicht unterstützten Macs lässt sich Catalina via Patcher installieren (siehe Link unten).
Nachtrag (08. Oktober): In macOS 10.15 sind nach Angaben von Apple 16 Sicherheitslücken geschlossen worden. Sie betreffen Komponenten wie AMD- und Intel-Grafiktreiber, CoreAudio, IOGraphics, Kernel, PDFKit und WebKit. Darunter sind auch einige kritische Schwachstellen, die beispielsweise das Einschleusen von Schadcode oder das Auslesen von Informationen aus verschlüsselten PDF-Dokumenten erlauben.
Unsere Berichterstattung zu macOS Catalina im Überblick:
• Upgrade-Warnung: Stellen Sie produktiv genutzte Macs noch nicht auf macOS Catalina um!
• Go64: Neues, kostenfreies Tool spürt veraltete 32-Bit-Software auf.
• macOS Catalina: iTunes-Privatfreigabe wandert in die Systemeinstellungen.
• macOS Catalina: Apple informiert über unterstützte Mac-Modelle.
• macOS Catalina auf nicht unterstützter Hardware: Patcher ist fertig.
• Apple verspricht weitere Verbesserungen für macOS Catalina.
• macOS Catalina: Vorschau ermöglicht Signieren von Dokumenten via iOS.
• Apple stellt macOS Catalina vor: Mehr Software für den Mac.