Apples Software-Entwicklungschef Craig Federighi hat für macOS Catalina Verbesserungen für die Programme Home, Sprachmemos und Aktien in Aussicht gestellt. Die drei Anwendungen wurden im letzten Jahr mit Mojave erstmals für den Mac verfügbar gemacht, erinnern in puncto Design und Bedienung jedoch eher an die iOS-Pendants (mit denen sie die Codebasis teilen) denn an echte Mac-Apps.
Home, Sprachmemos und Aktien wurden unter Mojave mit einem Vorläufer des Anfang Juni angekündigten Projekts Catalyst, das eine schnelle und unkomplizierte Portierung von iOS-Apps auf den Mac ermöglicht, umgesetzt. Catalyst wurde von Apple innerhalb des letzten Jahres erheblich weiterentwickelt, die damit einhergehenden Verbesserungen werden mit macOS Catalina auch den Apps Home, Sprachmemos und Aktien zugute kommen.
"They're getting improvements. The underlying technology has matured...Some of that is super low-level stuff. Some people have dissected those apps and realized that they were sort of two halves: an AppKit half and a UIKit half, literally running in different processes. That's all unified now. This has become much more of a native Mac framework...So automatically, the apps we built last year are upgraded", erklärte Federighi in einem Interview mit Cnet.
In der aktuellen Betaversion von macOS 10.15 ist von diesen Verbesserungen noch nicht viel zu sehen, dies soll sich bis zur für September geplanten Markteinführung des neuen Betriebssystems jedoch noch ändern. Dank des Projekts Catalyst können Entwickler für eine bestehende iPad-App in Xcode mit wenigen Handgriffen eine Mac-Oberfläche mit nativen macOS-Features erzeugen.
Zuvor war der Aufwand erheblich größer, um eine iOS-App mit einer echten Mac-GUI auszustatten, was viele Entwickler davon abgehalten hat, ihre Software auch für den Mac anzubieten. Ganz wichtig in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass Projekt Catalyst native macOS-Apps ermöglicht, die auf das Bedienungskonzept der Plattform zugeschnitten und tief mit dem System verzahnt sind, unter Berücksichtigung macOS-spezifischer Funktionen. Unter dem Strich dürfte sich das Softwareangebot für den Mac durch die neue Apple-Initiative mittel- und langfristig deutlich vergrößern.
Bild: Apple.
macOS Catalina (Version 10.15) ist in mehrfacher Hinsicht ein bedeutendes Release: iTunes geht in Rente und wird durch Einzel-Programme ersetzt, neue Technologien ebnen den Weg für die schnelle Portierung von iOS-Apps auf den Mac unter Berücksichtigung nativer macOS-Features, iPads lassen sich als nützliches Werkzeug für den Mac einsetzen (als Zusatzdisplay und als Grafiktablett mit Apple Pencil), die Sicherheit wird auf die nächste Stufe gehoben, die neue Sprachsteuerung ermöglicht körperlich eingeschränkten Menschen eine noch einfachere Nutzung des Macs und es gibt volle Optimierung für die enorme Rechenleistung des neuen Mac Pro mit bis zu 28 Kernen.
Daneben gibt es viele weitere willkommene Neuerungen, darunter iCloud-Drive-Sharing (einzelne Ordner können für andere Nutzer via Links zugänglich gemacht werden), Blockieren von E-Mails bestimmter Absender und Stummschalten von Threads in Mail, eine deutliche erweiterte Apple-ID-Verwaltung in den Systemeinstellungen, automatische (De-) Aktivierung des Dunkelmodus, Integration der Apps Bildschirmzeit und Find My, Wiedergabe von iTunes-Videos mit 4K-Auflösung inklusive HDR-Unterstützung sowie die Möglichkeit, nach einer Betriebssystemaktualisierung wieder zur vorherigen Version zurückkehren zu können, falls Probleme aufgetreten sind (per Snapshot-Wiederherstellung).
Die Systemanforderungen blieben gegenüber macOS Mojave fast unverändert. Mit zwei Ausnahmen (der 2010er und 2012er Mac Pro) läuft macOS Catalina auf allen Rechnern, die mit macOS Mojave kompatibel sind, d. h. ab Baujahr 2012.
Unsere Berichterstattung zu macOS Catalina im Überblick
• macOS Catalina auf nicht unterstützter Hardware: Patcher bereits in Arbeit.
• macOS Catalina: Vorschau ermöglicht Signieren von Dokumenten via iOS.
• Apple stellt macOS Catalina vor: Mehr Software für den Mac.