Apple stellt neuen Mac Pro vor: Xeon-Prozessoren mit bis zu 28 Kernen, bis zu 1,5 TB RAM, acht PCIe-Slots, High-End-Grafik

04. Juni 2019 00:01 Uhr - Redaktion

Apple hat zur Entwicklerkonferenz WWDC 2019 in San Jose den lange erwarteten neuen Mac Pro vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine absolute High-End-Workstation, die vom Nutzer erweitert und aufgerüstet werden kann: Zum Einsatz kommen neueste Xeon-W-Prozessoren von Intel mit bis zu 28 Kernen und 56 Threads, es gibt acht Erweiterungssteckplätze für PCIe-Karten, zwölf DIMM-Slots für bis zu 1,5 TB ECC-Arbeitsspeicher, High-End-Grafikkarten und einen Afterburner genannten Hardwarebeschleuniger für die Videobearbeitung.

Das Design des neuen Mac Pro erinnert zweifellos an die von vielen Nutzern geschätzte "Käsereibe" aus den Jahren 2006 bis 2012. Es basiert auf einem Space-Frame aus Edelstahl mit einem Aluminiumgehäuse, das sich abnehmen lässt, um einen 360-Grad-Zugang zum gesamten System zu erhalten. Es wird zudem eine Rack-Ausführung zum Einbau in Server-Schränken geben.

Das Gehäuse verfügt über ein Gittermuster, um den Luftstrom und den geräuscharmen Betrieb zu optimieren. Apple verspricht ein leistungsstarkes Kühlungssystem mit drei Lüftern an der Rückseite, durch das die Xeon-Prozessoren mitsamt Grafikkarten auch dauerhaft unter Volllast laufen können.

 

 

Den Xeon W gibt es in folgenden Ausführungen:

• Acht Kerne mit 16 Threads, 3,5 GHz Basistakt (via Turbo-Boost bis zu 4,0 GHz), 24,5 MB Cache und Unterstützung für bis zu einem TB RAM mit 2,66 GHz.
• Zwölf Kerne mit 24 Threads, 3,3 GHz Basistakt (bis zu 4,4 GHz), 31,25 MB Cache und Unterstützung für bis zu einem TB RAM mit 2,93 GHz.
• 16 Kerne mit 32 Threads, 3,2 GHz Basistakt (bis zu 4,4 GHz), 38 MB Cache und Unterstützung für für bis zu einem TB RAM mit 2,93 GHz.
• 24 Kerne mit 48 Threads, 2,7 GHz Basistakt (bis zu 4,4 GHz), 57 MB Cache und Unterstützung für für bis zu zwei TB RAM mit 2,93 GHz.
• 28 Kerne mit 56 Threads, 2,5 GHz Basistakt (bis zu 4,4 GHz), 66,5 MB Cache und Unterstützung für für bis zu zwei TB RAM mit 2,93 GHz.

Die Grafikkarten werden über MPX-Module integriert. Zwei MPX-Module, die jeweils zwei PCIe-Grafikkarten aufnehmen können, stehen zur Verfügung. Zur Auswahl stehen zu Beginn die Radeon Pro 580X (acht GB GDDR4-Videospeicher) sowie die ganz neuen Modelle Radeon Pro Vega II und - als Doppelausführung - Radeon Pro Vega II Duo. Wird der Mac Pro zweifach mit der Radeon Pro Vega II Duo bestückt, ergibt sich eine Rechenleistung von 56 Teraflops. Apple über die MPX-Architektur:

"Seine revolutionäre Grafik-Erweiterungsarchitektur, das Apple MPX Module, bietet Thunderbolt Integration und über 500 W Leistung, beides Neuerungen für jede Grafikkarte. Und für einen superleisen Betrieb wird das MPX-Modul durch das Wärmemanagement des Mac Pro Systems gekühlt. Mac Pro Grafikoptionen beginnen mit der Radeon Pro 580X. Der Mac Pro kommt mit der ersten Radeon Pro Vega II mit bis zu 14 Teraflops Rechenleistung und 32 GB Arbeitsspeicher mit 1 TB Speicherbandbreite, der höchsten aller GPUs.

 
Mac Pro Grafiksystem
 
Das Grafiksystem des neuen Mac Pro: Power bis zum Abwinken.
Bild: Apple.

 

Der Mac Pro stellt auch die Radeon Pro Vega II Duo vor, die mit zwei Vega II Grafikprozessoren für unglaubliche 28 Teraflops Grafikleistung und 64 GB Speicher die leistungsstärkste Grafikkarte der Welt ist. Der Mac Pro kann zwei MPX-Module aufnehmen, sodass Kunden zwei Vega II Duos für unglaubliche 56 Teraflops Grafikleistung und 128 GB Videospeicher verwenden können."

Damit nicht genug: Eine Afterburner genannte Hardwarebeschleuniger-Karte von Apple soll unter anderem die Videobearbeitung drastisch beschleunigen: "Der neue Mac Pro kommt mit Afterburner mit einem programmierbaren ASIC, das bis zu 6,3 Milliarden Pixel pro Sekunde dekodieren kann. Mit Afterburner können Videoeditoren, deren hochwertige Kameras für die einfache Bearbeitung eine Konvertierung von nativen Dateiformaten in Proxies erfordern, nun native Formate direkt von der Kamera aus verwenden und bis zu drei Streams von 8K ProRes RAW-Video und 12 Streams von 4K ProRes RAW-Video in Echtzeit dekodieren, wodurch Proxy-Workflows praktisch entfallen."

 
Mac Pro Performance
 
Bis zu 28 Prozessorkerne erfüllen auch höchste Leistungs-Anforderungen.
Bild: Apple.

 

Neben den vier PCIe-Slots für die MPX-Module mit Grafikkarten stehen drei PCIe-Slots (einmal x16, zweimal x8) mit voller Länge zur Verfügung sowie ein x4-PCIe-Steckplatz für die vorinstallierte I/O-Karte, die über zwei Zehn-Gigabit-Ethernet-Ports, zwei Thunderbolt-3-Schnittstellen und zwei USB-A-Anschlüsse verfügt. An der Oberseite sind zwei weitere Thunderbolt-3-Schnittstellen zu finden, außerdem gibt es einen 3,5-Millimeter-Klinkenstecker-Audioausgang.

Die SSD-Laufwerke (steckbare Module) verfügen über eine Speicherkapazität von bis zu vier TB und erreichen eine Lesegeschwindigkeit von bis zu 2,6 GB pro Sekunde und eine Schreibgeschwindigkeit von bis zu 2,7 GB pro Sekunde. Zur weiteren Ausstattung gehören der T2-Coprozessor zur Absicherung des Systems und Echtzeit-SSD-Verschlüsselung, WLAN nach 802.11ac, Bluetooth 5.0, Lautsprecher, ein 1400-Watt-Netzteil, Magic Keyboard und Magic Mouse 2. Die Grafikkarten haben ihrerseits Videoausgänge.

Der neue Mac Pro kommt laut Apple im Herbst auf den Markt. Die Preise beginnen bei 5999 US-Dollar für die kleinste Ausführung mit Xeon-Achtkern-Prozessor, 32 GB Arbeitsspeicher, SSD mit 256 GB Kapazität und Radeon Pro 580X. Der Mac Pro ist mit Tragegriffen ausgestattet, optional gibt es Rollen, um die Workstation im Büro oder im Studio schnell hin- und herschieben zu können. Grafikkarten-Kits mit Radeon Pro Vega II (Duo) können nachträglich bei Apple erworben werden. Ob sich neben den MPX-basierten Grafikkarten auch handelsübliche AMD-Grafikkarten in den anderen PCIe-Slots nutzen lassen, ist noch nicht bekannt.

Nachtrag: Details zum neuen Mac Pro: Gesockelter Prozessor, austauschbare SSDs, SATA-Anschlüsse (11. Juni).