PDFKit: macOS High Sierra behebt PDF-Probleme

25. Juli 2017 13:30 Uhr - Redaktion

Über die PDF-Probleme in macOS Sierra hat MacGadget zu Jahresbeginn mehrfach berichtet. Der Hintergrund: Apple hat die PDF-Engine PDFKit komplett neu geschrieben, um die Kompatibilität mit dem iOS zu verbessern. Dabei haben sich allerdings viele Fehler eingeschlichen, zudem wurden Funktionen gestrichen. Zwar besserte Apple mit den Betriebssystemupdates macOS 10.12.3 und 10.12.4 nach, viele Probleme bestehen allerdings weiterhin. Die gute Nachricht: macOS High Sierra verbessert die Lage grundlegend.

Das seit Juni im Betatest befindliche, für den Herbst in der Finalfassung erwartete Betriebssystem bietet viele Fehlerkorrekturen und Verbesserungen für PDFKit. Dies erklärte Michael Tsai, Chefentwickler von C-Command Software, auf Anfrage von MacGadget. Tsai bietet mit EagleFiler einen Dokumentenmanager an, der von den PDF-Schwierigkeiten direkt betroffen ist. Einige PDFKit-Bugs würden in macOS High Sierra allerdings noch bestehen, so Tsai. Es ist anzunehmen, dass Apple diese im Zuge der weiteren Entwicklung von macOS 10.13 beheben wird.

Auch Sonny Software, Hersteller der Literaturverwaltung Bookends, äußerte sich gegenüber MacGadget optimistisch in Sachen PDFKit unter macOS High Sierra. Sonny Software musste aufgrund des fehlerbehafteten PDFKit viele Workarounds in Bookends einpflegen, um einen zuverlässigen Betrieb unter macOS Sierra zu gewährleisten. Auch für EagleFiler sowie allen anderen Programmen, die Apples PDF-Engine verwendet, waren zeitaufwendige Umarbeiten notwendig. Ohne derartige Workarounds hatten PDFKit-basierte Anwendungen mit Abstürzen, Darstellungsproblemen, nicht mehr funktionierenden Werkzeugen und diversen Merkwürdigkeiten zu kämpfen.

macOS High Sierra

macOS High Sierra: Viele Bug-Fixes und Verbesserungen für PDFKit.
Foto: Apple.



Fazit: Die neuentwickelte PDFKit-Version kam viel zu früh auf den Markt, worunter sowohl Anwender als auch die betroffenen Softwarehersteller zu leiden hatten. Erst mit macOS High Sierra erreicht PDFKit ein zufriedenstellendes Qualitätsniveau, das eigentlich bei Apple Standard sein sollte. Die Kalifornier hätten gut daran getan, PDFKit noch ein Jahr reifen zu lassen und die Engine währenddessen als Betaversion für Entwickler bereitzustellen.

Gravierende Probleme mit neuen Mac-Betriebssystemen haben seit einigen Jahren eine unrühmliche Tradition. Bei OS X Mavericks streikte anfangs der E-Mail-Client, OS X Yosemite hatte massive Probleme mit WLAN-Verbindungen, die erst Monate später ausgeräumt wurden. Bei OS X El Capitan hat Apple die USB-Unterstützung komplett überarbeitet. Auch dabei haben sich viele Fehler eingeschlichen, die zu Problemen mit vielen USB-Geräten führten. macOS Sierra reiht sich in diese Liste mit PDF-Problemen ein.

Mit dem Dateisystem APFS steht für Herbst die nächste bedeutende Neuerung im Mac-Betriebssystem an. Immerhin besteht hier eine gewisse Hoffnung, dass gravierende Probleme zum Start ausbleiben, da sich APFS bereits seit über einem Jahr im öffentlichen Betatest befindet und iPhone und iPad im Zuge von iOS 10.3 reibungslos auf das moderne Dateisystem umgestellt wurden (wobei unter iOS weit weniger Dateisystemfunktionen zum Einsatz kommen als unter macOS). Trotzdem ist es aus Sicht von MacGadget vor allem auf produktiv genutzten Macs ratsam, die Umstellung von APFS nicht bereits im Herbst vorzunehmen, sondern erst im Winter, nachdem einige Updates für macOS High Sierra erschienen sind. Sicher ist sicher.