Retroactive: Aperture, iPhoto und iTunes unter macOS Catalina und Big Sur nutzen

05. Nov. 2020 10:00 Uhr - Redaktion

Mit macOS Catalina hat Apple bekanntlich alte Zöpfe abgeschnitten: Die 32-Bit-Unterstützung wurde eingestellt, iTunes ging in Rente und ist durch Einzel-Apps ersetzt worden, Programme wie Aperture und iPhoto laufen nicht mehr. Trotzdem haben die drei Anwendungen weiterhin viele Fans. Die gute Nachricht: Dank eines Open-Source-Projekts können Aperture, iPhoto und iTunes sowohl unter macOS Catalina als auch unter macOS Big Sur genutzt werden.

Das Projekt hört auf den Namen Retroactive und modifiziert Aperture und iPhoto dahingehend, dass die Anwendungen unter den aktuellen Apple-Betriebssystemen laufen. Allerdings gibt es einige Einschränkungen, beispielsweise funktionieren die Video-Wiedergabe, der Slideshow-Export und die Anbindung an den iCloud-Fotostream nicht.

Hintergrund: Aperture und iPhoto basieren weitgehend auf 64-Bit-Code, nur einzelne Komponenten laufen im 32-Bit-Modus und diese ersetzt Retroactive, so weit dies möglich ist, um die Kompatibilität mit macOS Catalina und macOS Big Sur zu gewährleisten.

 
Retroactive
 
Retroactive ermöglicht Nutzung von Aperture unter macOS Catalina.
Bild: Tyshawn Cormier.

 

Damit nicht genug: Mit Retroactive kann auch iTunes unter macOS Catalina und macOS Big Sur genutzt werden. Zudem ist es möglich, Final Cut Pro 7, Logic Pro 9, Xcode 11.7 und iWork '09 für die Verwendung unter macOS High Sierra und macOS Mojave zu modifizieren.

Wie immer gilt bei derartigen Hacks: Nutzung auf eigene Gefahr! Es gibt keine Garantie, dass beispielsweise ein modifiziertes Aperture unter macOS Catalina oder macOS Big Sur stabil genug läuft, um für einen Produktiveinsatz in Frage zu kommen. Wer es ausprobieren möchte, sollte vorher eine vollständige Sicherung seiner Daten vornehmen. Dennoch ist Retroactive eine interessante Alternative zur Virtualisierung von macOS Mojave oder macOS High Sierra unter neueren Betriebssystemen.

Die technischen Hintergründe des Projekts erläutert der Entwickler Tyshawn Cormier in seinem Blog.