Google hat Apple öffentlich dazu aufgefordert, das Kommunikationsprotokoll Rich Communication Services (kurz RCS) auf dem iPhone zu unterstützen. RCS wird in der Branche als SMS-Nachfolger gehandelt und unterstützt neben Textmitteilungen auch die Übertragung von Audio- und Video-Dateien und anderer Daten wie Ortsangaben.
Das Android-Betriebssystem, mit dem weltweit rund 70 Prozent aller Smartphones laufen, unterstützt RCS bereits seit längerer Zeit. Google hat nun eine Web-Seite ins Leben gerufen, um Apple zum Umdenken in Sachen RCS zu bewegen - denn bislang unterstützen iPhones den Standard nicht.
Bild: Apple.
"Apple verwandelt Texte zwischen iPhones und Android-Telefonen in SMS und MMS, veraltete Technologien aus den 90er und 00er Jahren. Aber Apple kann stattdessen RCS - den modernen Industriestandard - für diese Aufgaben übernehmen. So wird das Problem gelöst, ohne dass Sie Ihre iPhone-zu-iPhone-Gespräche ändern müssen, und das Messaging wird für alle besser", heißt es dort.
RCS hat gegenüber SMS und MMS noch weitere Vorteile, darunter eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Unterstützung für Übertragungen per WLAN. Eine spezielle App wird nicht benötigt, es handelt sich wie bei der SMS um einen infrastrukturbasierten Dienst.
Apple hat sich zu dem Thema bislang nicht geäußert. Da die EU im Rahmen des Gesetzes über digitale Märkte (DMA) eine Interoperabilität zwischen Messenger-Diensten fordert, könnte das Thema RCS allerdings schon bald an Bedeutung gewinnen.