Warnsystem Cell Broadcast: Entwarnungen werden jetzt unterstützt

26. Nov. 2025 11:00 Uhr - Redaktion

Anfang 2023 hat in Deutschland das Cell-Broadcast-Warnsystem, das von iPhones unterstützt wird, den regulären Betrieb aufgenommen. Mit der Technologie können alle Mobilfunktelefone, die in einer Mobilfunkzelle eingebucht sind, bei Gefahrenlagen eine Warnung per Textnachricht erhalten. Diese wird dann nicht wie eine persönliche SMS, sondern einem Radiosignal vergleichbar übermittelt. Weder eine App noch eine Internetverbindung sind dazu erforderlich.

Cell Broadcast funktioniert auch dann, wenn das Netz stark belastet ist. Die Mitteilungen werden dabei parallel in alle deutschen Netze gesendet. Gefahrenlagen sind beispielsweise Überflutungen, Erdbeben, Brände, schwere Unwetter, Kampfmittelfunde oder Gefahrstoffausbreitung. Ausgelöst werden können die Warnmeldungen von allen Lagezentren der Bundesländer. Aber: Entwarnungen konnten via Cell Broadcast bislang nicht erfolgen.

Wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) mitteilte, wurde dieses Manko nun behoben: "Diese Neuerung ist ein weiterer Meilenstein in der Weiterentwicklung von Cell Broadcast und dem deutschen Warnsystem. Die technische Umsetzung erfolgte durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und wurde von einer intensiven Testphase mit den Mobilfunknetzbetreibern begleitet.

 
Nina-App
 
NINA informiert über Gefahrenlagen und Katastrophen.
Bild: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

 

Dabei wurden die technischen Voraussetzungen der Cell Broadcast-Entwarnungsfunktion innerhalb des Bundeswarnsystems und der Systeme der Betreiber des Mobilfunknetzes ausgiebig erprobt. Zu einer Warnung gehört – abgesehen von möglichen Aktualisierungen im Falle einer Änderung der Gefahrensituation – auch immer eine Entwarnung. Das schafft Klarheit und vervollständigt den Warnzyklus. Denn nur so erfahren die Bürger, wann eine bestimmte Gefahr vorüber ist."

Um die Geräuschbelastung zu reduzieren, werden Entwarnungen automatisch in der niedrigsten Warnstufe ("Warnstufe 3: Gefahreninformation") ausgegeben, so das BBK weiter. Die Behörde empfiehlt daher Nutzern, ihr Smartphone so zu konfigurieren, dass auch die Warnstufe 3 aktiviert ist.

Häufig gestellte Fragen zur Cell-Broadcast-Technologie beantwortet das BBK auf dieser Web-Seite. Apple unterstützt das Warnsystem seit der Systemversion 16. Die Konfiguration erfolgt über die Einstellungen => Mitteilungen (ganz nach unten scrollen). Einzelheiten erläutert der Hersteller in einem Support-Dokument.

Die Cell-Broadcast-Technologie ergänzt den vorhandenen Warnmix (Sirenen, Rundfunk, Fernsehen, Werbetafeln, DB etc.). Zum Warnmix gehört auch die Warn-App NINA, die zu Warnmeldungen weitergehende Informationen und Handlungsempfehlungen liefert. Das BBK empfiehlt daher allen Smartphone-Besitzern, die NINA-App zusätzlich zu installieren.

Zum Thema: Katastrophen-Warnmeldungen: NINA-App sollte auf keinem iPhone fehlen.