macOS Server: Apple streicht den Großteil der Funktionen

25. Jan. 2018 11:30 Uhr - Redaktion

Schlechte Nachrichten für alle Nutzer von macOS Server: Apple hat angekündigt, den Funktionsumfang der Serversoftware drastisch zu beschneiden. Der Fokus der Lösung soll künftig auf der Geräte- und Speicherplatzverwaltung im Netzwerk liegen.

Folgende Dienste werden mittelfristig entfallen: Kalender-, Kontakte-, Mail-, DHCP-, DNS-, Messages, Web- und Wiki-Server, NetInstall sowie VPN. Mit dem nächsten, für Frühjahr geplanten macOS-Server-Update werden diese Dienste bei Neuinstallationen standardmäßig versteckt sein. Sind diese Dienste bereits jetzt in macOS Server 5.x konfiguriert, werden sie sich mit dem Frühjahrs-Update weiternutzen lassen. Mit einem späteren Release werden diese Features schließlich komplett gestrichen.

Apple empfiehlt die Nutzung von Drittanbietern-Lösungen. In einem Support-Dokument führt der Hersteller für jeden Bereich verschiedene Mac-kompatible Alternativen, auch aus dem Open-Source-Bereich, auf. Dazu gehören beispielsweise "Calendar and Contacts Server", DavMail, Radicale, Citadel, BIND, KerioConnect, Courier, OpenVPN, Apache und MediaWiki.

 
OS X Server
 
Screenshot von macOS Server.
Bild: Apple.

 

Die Mitteilung des Unternehmens im Originalwortlaut:

"A number of services will be deprecated, and will be hidden on new installations of an update to macOS Server coming in spring 2018. If you've already configured one of these services, you'll still be able to use it in the spring 2018 macOS Server update. These deprecated services will be removed in a future release of macOS Server, so those depending on them should consider alternatives, including hosted services."

Keine große Überraschung

Apples Entscheidung dürfte zwar viele Nutzer von macOS Server verärgern, doch wirklich überraschend kommt sie nicht. Denn: macOS Server wurde in den letzten Jahren nur noch marginal gepflegt. Die Software gilt als stark fehlerbehaftet, häufig sind Workarounds für den Betrieb nötig, Dokumentation existiert kaum.

Der veränderte Fokus war letztlich abzusehen: Die Weiterentwicklungen betrafen in den letzten Jahren hauptsächlich die Funktionen für das Gerätemanagement (Profilmanager), wie sich an der Versionshistorie im Mac-App-Store gut ablesen lässt. Zudem wurden im Herbst einige Funktionen ausgelagert: Der Caching- und der Time-Machine-Server sowie die erweiterten Optionen für die Dateifreigabe wurden direkt in macOS integriert, der Xcode-Server ist jetzt Bestandteil der Entwicklungsumgebung.

Nicht wenige User haben vor diesem Hintergrund verstärkt auf Server-Lösungen anderer Anbietern zurückgegriffen. Gerade aus dem Open-Source-Bereich gibt es stabile und zuverlässige Server-Anwendungen für macOS, die gut dokumentiert sind und regelmäßig Updates erfahren. Es ist gut möglich, dass Apples Ankündigung jetzt den einen oder anderen Dritthersteller auf den Plan ruft, eine native Mac-basierte Server-Komplettlösung als Ersatz zu entwickeln.