Mac mini mit M4 und M4 Pro: Deutlicher Leistungszuwachs zu erwarten

19. Juli 2024 10:00 Uhr - Redaktion

Anfang 2023 stellte Apple die aktuelle Mac-mini-Generation vor. Dabei stieß der kompakte, stromsparende Desktop-Rechner dank des M2-Pro-Prozessors in neue Leistungsbereiche vor, mitsamt Unterstützung für mehr Arbeitsspeicher und zusätzlichen Schnittstellen. Nun, eineinhalb Jahre später, rückt allmählich die nächste Mac-mini-Generation in den Fokus - basierend auf M4 und M4 Pro.

Inzwischen gilt es als praktisch gesichert, dass der M3 nur eine kurze Episode beim Mac sein wird. Weitere Modelle basierend auf der M3-Reihe werden nicht erwartet, Apple wird ab diesem Herbst mit der schrittweisen Einführung der M4-basierten Macs beginnen. Der M4 ist bislang nur im neuen iPad Pro zu finden, das im Mai debütierte, nur zwei Monate nach dem MacBook Air M3.

Weshalb hat Apple den M4 so kurz nach dem M3 vorgestellt? Auf diese Frage gibt es inzwischen Antworten. Erstens ist der 3nm-Fertigungsprozess der 1. Generation (M3) teurer und aufwendiger als der 3nm-Fertigungsprozess der 2. Generation (M4). Zweitens ist der M3 dem A17 Pro in puncto NPU (Neural Engine für ML-Berechnungen) unterlegen. Diese Fähigkeitslücke behebt der M4 - was sich im Hinblick auf das Modewort "KI" natürlich gut vermarkten lässt. Zudem setzt der M4 bei der allgemeinen CPU- und GPU-Performance gegenüber dem M3 noch eins drauf.

 
Mac mini M2 Pro
 
Mac mini mit M4 und M4 Pro soll laut Gerüchteküche im Herbst debütieren.
Bild: Apple.

 

Für den Mac mini ergibt sich dadurch eine interessante Konstellation. Da der M3 übersprungen wird, fällt der Leistungszuwachs gegenüber den M2-Modellen natürlich deutlich größer aus. Dies zeigt ein Blick auf die Leistungswerte der Benchmarksoftware Geekbench.

Der M2 (8 CPU-Kerne, 4 Performanc-Kerne/4 Effizienz-Kerne; 10 GPU-Kerne; 3,5 GHz) kommt auf folgende Leistungsdaten (alle Angaben gerundet):

• Single-Core-Leistung: 2630 Punkte.
• Multi-Core-Leistung: 9760 Punkte.
• Grafikleistung (Metal): 45.800 Punkte.

Der M3 (8 CPU-Kerne, 4/4; 10 GPU-Kerne; 4,1 GHz) erreicht folgende Werte:

• Single-Core-Leistung: 3050 Punkte (+ 16 Prozent gegenüber M1)
• Multi-Core-Leistung: 11.700 Punkte (+ 20 Prozen gegenüber M1)
• Grafikleistung (Metal): 47.300 Punkte (+ 3 Prozent gegenüber M1)*.

*nicht eingerechnet sind Funktionen wie hardwarebeschleungtes Raytracing und Mesh-Shading.

Der M4 (10 CPU-Kerne; 4/6; 10 GPU-Kerne, 4,4 GHz) erreicht folgende Werte:

• Single-Core-Leistung: ca. 3700 Punkte (+ 21 Prozent gegenüber M3)
• Multi-Core-Leistung: ca. 14.500 Punkte (+ 23 Prozent gegenüber M3)
• Grafikleistung (Metal): ca. 53.300 Punkte (+ 13 Prozent gegenüber M3)

Das Basismodell des Mac mini M4 wird also gegenüber dem M2-Vorgänger eine um etwa 40 Prozent höhere Single-Core-Rechenleistung, eine um rund 50 Prozent höhere Multi-Core-Rechenleistung und eine um ungefähr 17 Prozent höhere Grafikleistung (plus Funktionen wie hardwarebeschleunigtes Raytracing und Mesh-Shading) bieten. Dies sind, vor einer Rechner-Generation zur nächsten, mehr als ordentliche Zuwächse, die in ungefähr ähnlicher Größenordnung auch für den Sprung vom M2 Pro auf den M4 Pro zu erwarten sind, wobei man hier die Zusammensetzung an CPU- und GPU-Kernen natürlich noch abwarten muss.

Welche Neuerungen sind sonst noch für den 2024er Mac mini zu erwarten? Ein Bereich betrifft die SSD: Das 256-GB-Modell des MacBook Air M3 erreicht höhere Schreib- und Lesegeschwindigkeiten als das MacBook Air M2. Diese Verbesserung dürfte ebenso beim Mac mini Einzug halten.

Auch beim Arbeitsspeicher könnte sich etwas tun. Der M2 Pro unterstützt 16 und 32 GB, beim M3 Pro sind es 18 und 36 GB. Der M4 Pro sollte also ebenfalls mindestens 18 und 36 GB unterstützen. Wann wird Apple den Basismodellen mehr als 8 GB spendieren? Gute Frage - auf die nur der Hersteller eine Antwort weiß. 8 GB RAM klingen im Jahr 2024 wenig, aufgrund des hochperformanten SoC-Designs von Apple fällt dies im Vergleich mit früheren Intel-Macs jedoch weniger ins Gewicht, schlichtweg weil der Speicher viel schneller ist (vgl. Leitfaden Mac-Kauf).

Bei den Schnittstellen stehen als nächstes WLAN 7, Bluetooth 5.4 und Thunderbolt 5 an. Ob diese bereits mit der M4-Serie beim Mac implementiert werden oder erst mit dem M5, lässt sich aktuell nur schwer einschätzen. Vor allem Thunderbolt 5 wäre aufgrund der deutlich höheren Bandbreite ein echter Gewinn für den Betrieb externer Speicherlaufwerke, gerade in Kombination mit anderer Hardware wie hochauflösenden Bildschirmen.

Fazit: Der Mac mini mit M4 und M4 Pro wird vor allem in puncto Performance glänzen - bei unverändert hoher Energieeffizienz und damit geringen Betriebskosten. Mit dem Debüt ist, Stand heute, für Oktober oder November zu rechnen. Wer noch mit Intel-basierten Desktop-Macs arbeitet, für den wird der kommende Mac mini M4 (Pro) ein nahezu idealer Upgrade-Pfad sein. Die Preise der M4-Modelle sollten sich in etwa auf dem Niveau der aktuellen M2-Serie bewegen.

Zum Thema: Monitore am Mac mini M2 (Pro): Ein kleiner Leitfaden.