Die Diskussionen zu macOS Tahoe 26 drehen sich in diesen Tagen meist um das "Liquid Glass"-Oberflächendesign, bei dem die Meinungen - wenig überraschend - von "Furchtbar" bis "Fantastisch" reichen, und natürlich auch um die obligatorischen Kinderkrankheiten der neuen Betriebssystem-Versionsreihe (von denen einige bereits mit Version 26.0.1 behoben wurden) sowie dem Wegfall der FireWire-Unterstützung und des Launchpads. Eine Neuerung von macOS Tahoe 26 fliegt dabei unter dem Radar: Metal 4.
Mit der Version 4 hat Apple die Grafik-Engine grundlegend überarbeitet und optimiert. Eine Änderung, die systemweit erst mit macOS 27 ansteht (Entfernung der Intel-Unterstützung), hat der Hersteller bei Metal 4 bereits vorweggenommen: Die neue Version der Grafik-Engine wurde ausschließlich für Apple-Silicon-Prozessoren konzipiert. Da der Intel-Ballast weggefallen ist, wurde der Weg für eine bessere Leistung geebnet.
"Metal 4 verbessert die Laufzeitleistung und Speichereffizienz durch seine zugrunde liegenden Implementierungen und erleichtert gleichzeitig die Anpassung Ihrer Apps und Spiele von anderen Plattformen wie DirectX und Vulkan", heißt es dazu von Apple. Die Spiele-Renaissance auf dem Mac, die die Plattform der Apple-Silicon-Architektur zu verdanken hat, dürfte dadurch weiteren Auftrieb erhalten.

Bild: Apple.
Apple weiter: "Die neueste Version von Metal wurde entwickelt, um den Anforderungen moderner Apps gerecht zu werden. Die optimierte API erleichtert es Ihnen, mit geringerer Overhead-Befehlskodierung und skalierbarem Ressourcenmanagement eine optimale Leistung auf Apple Silicon zu erzielen. Die Kompilierung ist dank völlig neuer Methoden zur Reduzierung der Laufzeitkompilierung expliziter und schneller denn je.
Metal 4 bietet erstklassige Unterstützung für maschinelles Lernen, beginnend mit der nativen Unterstützung für Tensoren sowohl in der API als auch in der Shading-Sprache. Integrieren Sie maschinelles Lernen direkt in Ihre Metal-App, indem Sie die Befehlszeile zur Ausführung großer Netzwerke oder Ihre Shader verwenden, um Inferenzoperationen neben dem restlichen Shader-Code inline auszuführen." Auch funktionelle Neuerungen wie die Frame-Interpolation und automatisches Entrauschen für das Heraufskalieren sind bei Metal 4 an Bord.
Aber: Bis erste Spiele mit Metal-4-Unterstützung auf den Markt kommen werden, dürfte es noch etwas dauern. Aufgrund der vielen API-Änderungen in Metal 4 werden die Entwickler etwas Zeit benötigen, um sich daran anzupassen. Für bereits existierende Titel ist eher nicht mit einer Umstellung auf Metal 4 (mitsamt verbesserter Leistung) zu rechnen, abgesehen von Dauerläufern wie World of Warcraft, die beständig weiterentwickelt werden.
Gut möglich, dass die anstehende Prozessorserie M5 die eine oder andere GPU-Neuerung enthalten wird, die direkt auf Metal 4 aufbaut. Neben Spielen profitieren natürlich auch alle grafikintensiven Anwendungen von den Neuerungen und Optimierungen in Metal 4 - entsprechende Anpassungen seitens der Hersteller vorausgesetzt.
Die Grafik-Engine Metal startete einst im Jahr 2015 zusammen mit OS X El Capitan 10.11 auf dem Mac. Die Version 2 folgte zusammen mit macOS High Sierra 10.13 im Jahr 2017, Metal 3 erschien mit macOS Ventura 13 im Jahr 2022.