MacBook ohne FireWire: Reaktion von Jobs

17. Okt. 2008 16:00 Uhr - sw

Apples Entscheidung, im neuen MacBook auf eine FireWire-Schnittstelle zu verzichten, hat unter Anwendern hohe Wellen geschlagen. Ein Blick zurück in die Vergangenheit: Es war einst die Firma Apple, die FireWire maßgeblich mitentwickelt und zu großer Verbreitung (beginnend mit dem blau-weißen Power Mac G3, der im Januar 1999 vorgestellt wurde) verholfen hat. Doch schon vor einigen Jahren sorgte Apple für Aufsehen, als beim iPod die FireWire-Schnittstelle zugunsten von USB 2.0 aufgegeben wurde. Auch der Verzicht auf FireWire beim Anfang 2008 vorgestellten MacBook Air sorgte für einige Kontroversen, wenngleich sich ein ultraflaches Laptop nur mit einem minimalistischen Schnittstellenkonzept realisieren lässt. Viel schlimmer wiegt jedoch der Wegfall von FireWire beim neuen MacBook.

Denn während das MacBook Air eher als Businessgerät bzw. Designerobjekt konzipiert ist, kommt das MacBook massenhaft im privaten Bereich zum Einsatz. Und so beklagen viele Anwender, dass sie ihre FireWire-basierten Audio- und Videogeräte, wie beispielsweise Camcorder oder Audio-Interfaces, nicht mit dem neuen MacBook nutzen können. Auch externe FireWire-Festplatten, die in den meisten Fällen höhere Datentransferraten als ihre USB-Pendants bieten, sind nicht mit dem neuen MacBook kompatibel. Gleiches gilt für den Target-Disk-Modus.

In die erhitzte Diskussion (die zu einer Online-Petition führte) hat sich nun Apple-Chef Steve Jobs eingeschaltet. Ein Kunde wollte von Jobs die Gründe wissen, die zum Verzicht auf FireWire im neuen MacBook geführt haben. Jobs antwortete per E-Mail: "Actually, all of the new HD camcorders of the past few years use USB 2". Frei übersetzt: Alle in den letzten Jahren vorgestellten HD-Camcorder nutzen USB 2. Dies ist für den Computerkonzern offenbar Grund genug, sich zumindest beim MacBook von FireWire zu verabschieden – trotz der Weiterentwicklung des Standards und der kürzlich erfolgten Verabschiedung von FireWire 1600/3200 (mehr dazu hier).

Das neue MacBook mit Aluminium-Gehäuse
Neues MacBook: USB an Bord, FireWire fehlt


Den Umstand, dass die Anwender gezwungen sind, ihr Equipment auf USB umzustellen, wenn sie ein neues MacBook kaufen, ließ der Apple-CEO unkommentiert. Mögliche Konsequenz: Viele User schieben den Kauf eines neuen MacBook auf, bis sie auch ihre Audio- und Videoausstattung erneuern.

Ob FireWire überhaupt noch eine Zukunft im Mac hat, darf angesichts der jüngsten Entwicklungen bezweifelt werden. Die Mehrzahl der Mac-Modelle ist derzeit FireWire-tauglich. Noch.