Streaming-Abos lassen sich ab 2018 in der gesamten EU nutzen

19. Mai 2017 20:00 Uhr - Redaktion

Nach der Abschaffung der Roaming-Gebühren (ab dem 15. Juni 2017) fällt eine weitere lästige Hürde für Konsumenten in Europa. Das europäische Parlament hat in dieser Woche mit großer Mehrheit eine deutliche Lockerung des sogenannten Geoblockings beschlossen. Kunden dürfen ihre Abos für Streaming-Dienste künftig in der gesamten Europäischen Union nutzen und nicht mehr nur in ihrem Heimatland.

Wer beispielsweise einen Video-, Sport- oder Musikdienst abonniert hat, kann diesen derzeit in den meisten Fällen nicht in anderen europäischen Staaten nutzen. Dieses sogenannte Geoblocking wird nun deutlich gelockert. Allerdings sind zwei Einschränkungen geplant.

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EU: Geoblocking wird deutlich gelockert.
Bild: Apple.



Erstens soll, unter anderem aus Urheberrechtsgründen, nur die vorübergehende Nutzung von Streaming-Angeboten im EU-Ausland erlaubt werden (beispielsweise auf Geschäftsreise oder im Urlaub). Eine exakte zeitliche Begrenzung ist dabei jedoch nicht vorgesehen. Um den tatsächlichen Wohnsitz eines Kunden festzustellen, soll den Anbietern erlaubt werden, in angemessenem Rahmen Daten anzufordern.

Zweitens wird die Neuregelung auf kostenpflichtige Dienste beschränkt. Der Zugriff auf die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen TV-Sender aus dem EU-Ausland fällt demnach nicht darunter. Den Sendern ist es allerdings freigestellt, sich der neuen Regelung anzuschließen. Die Änderung soll am 01. Januar 2018 in Kraft treten, wobei es eine Übergangsfrist von neun Monaten geben soll. Spätestens ab Herbst 2018 werden alle Verbraucher in der EU davon profitieren können.