Apple: Über vier Millionen Nutzer nehmen am Betatestprogramm teil

01. Aug. 2018 14:00 Uhr - Redaktion

Im Jahr 2014 startete Apple ein öffentliches Betatestprogramm, um Nutzern die Möglichkeit zu geben, kommende Betriebssysteme und Betriebssystemupdates vor der Fertigstellung auszuprobieren. Der Hersteller erhofft sich dadurch Feedback mit Fehlerberichten und Verbesserungsvorschlägen, um die Qualität der Software zu erhöhen.

Nun hat sich Apple erstmalig zur Teilnehmeranzahl des Betatestprogramms geäußert. Demnach sind momentan über vier Millionen Anwender eingeschrieben. Diese sagte Konzernchef Tim Cook auf der Bilanzpressekonferenz anlässlich der Bekanntgabe der neuesten Quartalszahlen.

Weitere Angaben machte Cook nicht. Damit bleibt unklar, wie sich die Betatester auf die einzelnen Plattformen (macOS, iOS, tvOS) verteilen und wie hoch der Prozentsatz derjenigen Anwender ist, die Feedback einsenden. Zudem ist die Frage offen, in welchem Umfang der Hersteller auf die eingesandten Berichte reagiert.

 
macOS High Sierra
 
macOS Mojave: Hohe Erwartungen in puncto Qualität und Zuverlässigkeit.
Bild: Apple.

 

Das Betatestprogramm startete zunächst nur für macOS und wurde im Jahr 2015 auf iOS ausgedehnt, gefolgt von tvOS. Vorabfassungen von watchOS stehen hingegen weiterhin nur Entwicklern zur Verfügung.

Die Apple-Betriebssysteme stehen seit längerer Zeit wegen Qualitätsproblemen in der Kritik. Vor allem bei neuen Releases gab es in den letzten Jahren zu Beginn viele, darunter auch schwerwiegende und sicherheitsrelevante Probleme. Nur einige Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit:

In macOS High Sierra wurden binnen weniger Wochen nach der Markteinführung zwei schwerwiegende Sicherheitslücken aufgespürt. Durch eine Schwachstelle wurde das Passwort verschlüsselter APFS-Volumes im Klartext angezeigt, eine andere ermöglichte Administratorzugriff ohne Eingabe eines Kennworts. Im iOS 11 sorgte im Dezember ein Fehler für Abstürze und Neustarts von iPhones und iPads.

Zwar entschuldigte sich Apple und gelobte Besserung und Gerüchten zufolge hat der Hersteller zwischenzeitlich einen flexibleren Entwicklungsfahrplan implementiert, bei dem mehr Wert auf Qualität und Zuverlässigkeit gelegt werden soll, dennoch sind auch in den letzten Monaten wieder gröbere Schnitzer passiert, wie beispielsweise bei der neuen MacBook-Pro-Generation. Hier sorgte ein Fehler im thermalen Management für Performance-Einbußen.

Allerdings ist Apple zugute zu halten, dass kritische Fehler meistens sehr schnell geschlossen werden, wie auch zuletzt beim 2018er MacBook Pro. Insgesamt zeigt sich das Unternehmen bei diesem Thema kommunikativer als noch in der Vergangenheit. Ob Apples Qualitätsoffensive Erfolg hat, wird sich im September zeigen, wenn macOS Mojave und iOS 12 auf den Markt kommen.