Trotz des Siegeszugs der SSD haben herkömmliche, mechanisch-magnetische Festplatten weiter ihren Platz in der Computerwelt. Der Grund ist einfach: Die Kosten pro TB sind nach wie vor deutlich niedriger als bei einer SSD, ideal beispielsweise für die Archivierung von riesigen Datenbeständen in Firmen oder für den Einsatz in Rechenzentren. Für Unternehmenskunden gibt es derzeit Modelle mit bis zu 36 TB, für Anwender mit bis zu 30 TB.
Die größte derzeit erhältliche Festplatte hat eine Speicherkapazität von 36 TB, ist für Unternehmenskunden konzipiert (und derzeit nur für diese erhältlich) und stammt von Seagate. "Exos M-Festplatten bieten jetzt Kapazitäten von bis zu 36 TB in hoch effizienten Designs mit zehn Scheiben. Seagate ist derzeit das einzige Datenspeicher-Unternehmen, das eine Flächendichte von 3,6 TB pro Scheibe erreichen kann. Zukünftig soll die Flächendichte auf bis zu 10 TB je Scheibe erhöht werden", heißt es vom Hersteller.
10 TB je Scheibe bei 10 Scheiben pro Festplatten bedeutet eine Speicherkapazität von satten 100 TB. Seagate will diesen Meilenstein bis zum Jahr 2030 erreichen. Bis dahin sollen die Kapazitäten schrittweise gesteigert werden. Ein 60-TB-Modell könnte es in zwei bis drei Jahren geben.
Unterdessen hat Seagate die weltweite Verfügbarkeit von zwei 30-TB-Modellen für Endkunden bekanntgegeben: IronWolf Pro und Exos M zu empfohlenen Verkaufspreisen von 679,99 und 599 Euro. Die beiden 3,5-Zoll-Festplatten verfügen über eine SATA-Schnittstelle und können am Mac in entsprechenden USB-Gehäusen betrieben werden.

Bild: Seagate.
Auch bei Western Digital laufen die Planungen für Festplatten mit bis zu 100 TB bis zum Ende des Jahrzehnts. Modelle mit 36 bis 44 TB sollen im kommenden Jahr auf den Markt kommen. Bei den Herstellern kommt der Technologie HAMR (heat-assisted magnetic recording; wärmeunterstützte Magnetaufzeichnung) eine Schlüsselrolle zu. Sie ermöglicht eine höhere Datendichte als bisher.
Seagate beschreibt die eigene Technik wie folgt: "Die HAMR-Technologie auf Basis der Mozaic 3+ Plattform löst beide Probleme. HAMR erfordert für jeden Datenträger eine neue magnetische Medientechnik, bei der Datenbits kleiner gemacht und dichter zusammengepackt werden können als je zuvor, ohne dabei magnetische und thermische Stabilität einzubüßen. Um neue Daten zu schreiben, wird eine winzige Stelle auf dem Datenträger kurz durch eine kleine am jeweiligen Schreibkopf befestigte Laserdiode erhitzt.
Dadurch kann der Schreibkopf die magnetische Polarität einzelner Bits kurzzeitig ändern, sodass Daten geschrieben werden können. Das Erhitzen und Abkühlen jedes Bits dauert nur eine Nanosekunde – der HAMR-Laser hat also keine Auswirkungen auf die Laufwerkstemperatur oder auf die Temperatur, Stabilität und Zuverlässigkeit des gesamten Mediums."
Für Anwender sind im Handel derzeit USB-Festplatten mit bis zu 24 TB Speicherkapazität erhältlich - sowohl von Western Digital als auch von Seagate (Amazon-Werbepartnerlinks*). Sie werden über die USB-A-/USB-C-Schnittstelle mit dem Rechner verbunden und sind am Mac nach Formatieren und gegebenfalls Partitionieren per Festplattendienstprogramm sofort einsatzbereit. Größere Modelle mit bis zu 28 TB wurden von den Herstellern bereits angekündigt.
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