Apple wird in diesen Tagen heftig kritisiert, da die Richtlinien für den iPhone-Akkuwechsel geändert wurden. Bei näherer Betrachtung entpuppt sich die Änderung jedoch als durchaus sinnvolle Maßnahme - einmal mehr ist die Empörungswelle im Netz völlig übertrieben.
Das ist neu: Wenn in aktuellen iPhones (XR, XS und XS Max) sowie in künftigen Modellen der Akku durch einen nicht von Apple autorisierten Dienstleister gewechselt wird, erscheint in den Einstellungen => Batterie eine Warnmeldung, dass es sich dabei nicht um ein Original-Ersatzteil handelt. Außerdem werden keine Details zum Akku-Zustand angezeigt. Die Funktion des iPhones wird dadurch jedoch in keiner Weise beeinträchtigt - das Gerät lässt sich wie gewohnt nutzen.
In einer Stellungnahme betont Apple, dass es dabei um die Produktsicherheit geht. Hintergrund: Akkus von Drittanbietern können eine schlechte Qualität aufweisen oder nicht vollständig den erforderlichen Spezifikationen entsprechen. Die Apple-Warnung hat angesichts eines kritischen Bauteils wie dem Akku durchaus ihre Berechtigung. Billig-Akkus mit Komponenten minderer Qualität, die nicht zu 100 Prozent den iPhone-Spezifikationen entsprechen, können Kurzschlüssen verursachen, die das Smartphone beschädigen oder sogar Brände auslösen können.
Ein weiterer Punkt: Wird der iPhone-Akku durch Apple oder einen autorisierten Apple-Service-Provider gewechselt und dabei versehentlich das Gerät beschädigt, bleibt der Kunde anders als bei "Billig-Werkstätten" nicht auf dem Schaden sitzen - es gibt unkompliziert ein Ersatzgerät. Weltweit gibt es neben den Apple-Retail-Stores tausende von Apple autorisierte Service-Provider.
Erst letztes Jahr haben die Kalifornier die Kosten für den Akkutausch außerhalb der Garantie bzw. ohne AppleCare+ gesenkt: Von 89 Euro auf 69 Euro (ab iPhone X) bzw. auf 49 Euro (iPhone 8 und ältere Modelle) - unserer Meinung nach absolut vertretbare Preise. Wer dabei jedoch unbedingt ein paar Euro sparen will, kann weiterhin eine beliebige Smartphone-Werkstatt beauftragen - geht jedoch die beschriebenen Risiken ein.