iOS 13: Diese Neuerungen kommen erst später (Update)

16. Sep 2019 13:00 Uhr - Redaktion

In der Betriebssystementwicklung klappt nur selten alles am Schnürchen: Neuerungen werden mitunter nicht rechtzeitig fertig oder es fehlt die Zeit für ausgiebige Tests. Funktionen arbeiten nicht so wie geplant, beißen sich plötzlich mit anderen Features oder verursachen unerwartete Probleme in puncto Stabilität, Leistung und Kompatibilität. Die Aufzählung der Unwägbarkeiten bei der Softwareentwicklung ließe sich noch weiter fortsetzen... Fakt ist: Aufgrund der steigenden Komplexität der Betriebssysteme mit vielen Millionen Codezeilen liegen Schwierigkeiten in der Natur der Sache - bei iOS 13 ist es nicht anders.

Als Apple Anfang Juni auf der Entwicklerkonferenz WWDC 2019 das neue iPhone-Betriebssystem iOS 13 ankündigte, hatte das Unternehmen dafür natürlich einen Plan. Der sich, wie inzwischen klar ist, nicht vollständig umsetzen lässt - Apple musste gleich mehrere Neuerungen verschieben. Nachfolgend eine Aufstellung neuer Funktionen, die erst im Laufe dieses Herbstes mit Updates nachgereicht werden:

• iCloud Drive Ordnerfreigabe. "Teile deine Ordner in iCloud Drive mit Freunden, Familie und Kollegen. Du kannst ihnen sogar ermöglichen, eigene Dateien hinzuzufügen."

• Audiofreigabe. "Kopple zwei Paare AirPods mit einem iPhone und erlebe mit jemand anderem denselben Song oder Film."

• HomeKit Secure Video. "HomeKit kompatible Kameras können jetzt um Unterstützung zum Erkennen und Aufnehmen bestimmter Aktivitäten wie die von Menschen, Tieren oder Fahr­zeugen erweitert werden. Diese Aufnahmen werden sicher in iCloud gespeichert. Und mit den neuen Datenschutz­einstellungen kannst du festlegen, wann deine Kameras streamen und aufnehmen."

• HomeKit kompatible Router. "HomeKit kompatible Router sorgen für zusätzlichen Schutz in deinem Smart Home. Über die Home App steuerst du, mit welchen Diensten dein HomeKit Zubehör in deinem Netzwerk und im Internet kommunizieren darf."

 

iOS 13
 
iOS 13: Markteinführung an diesem Donnerstag.
Bild: Apple.

 

• AirPlay 2 Laut­sprecher in Szenen und Automationen. "Greife mit Apple Music auf Songs, Wiedergabelisten und Radiosender zu."

• Image Capture API. "Mit der Image Capture API können Entwickler das Camera Connection Kit nutzen, um Fotos direkt in ihre Apps zu importieren."

• Nachrichten mit Siri abrufen. "Siri kann eingehende Mitteilungen aus deinen Nachrichten-Apps über deine AirPods (2. Generation) vorlesen, wenn du nicht auf dein Telefon gucken kannst."

• Kommunikationslimits. "Kontrolliere, mit wem deine Kinder kommunizieren können und wer mit ihnen. Über den ganzen Tag und während der Auszeit."

Für die oben genannten Funktionen steht noch kein Erscheinungstermin fest. Nachfolgend eine Auflistung von Neuerungen, die am 30. September mit iOS 13.1 implementiert werden:

• Siri Kurzbefehle. "Siri Kurzbefehle können jetzt zu Automationen hinzugefügt werden."

• Vorgeschlagene Automationen. "Mach die ersten Schritte in der Kurzbefehle App, indem du eine personalisierte tägliche Routine erstellst, die deinen Tag vereinfacht."

• Automationen. "Richte Auslöser ein, um beliebige Kurzbefehle automatisch auszuführen."

• Datentrennung für BYOD. "Eine neue Art der Verwaltung namens Benutzer­registrierung, die speziell für BYOD entwickelt wurde, schützt die Privatsphäre von Benutzern und die Daten von Unter­nehmen."

MacGadget empfiehlt grundsätzlich, ein neues Betriebssystem (macOS wie iOS) nicht sofort bei Verfügbarkeit, sondern erst nach Veröffentlichung einiger Updates aufzuspielen. Dabei geht es nicht nur um die Implementierung verspäteter Funktionen, sondern auch um die Themen Feinschliff, Optimierung und Behebung von Kinderkrankheiten. Außerdem dauert es erfahrungsgemäß mehrere Wochen oder sogar Monate, bis Dritthersteller-Software vollständig angepasst wurde. Gerade auf produktiv genutzter Hardware ist es daher sinnvoll, mindestens ein bis zwei Updates abzuwarten, bevor ein neues System aufgespielt wird.

Bei macOS Catalina benötigt Apple offenbar ebenfalls mehr Zeit für die Fertigstellung - das neue Mac-Betriebssystem wurde ursprünglich für Mitte oder Ende September erwartet, soll aber erst im Laufe des Oktobers erscheinen. Aus Anwendersicht ist dies nur zu begrüßen - je länger ein neues Betriebssystem reifen kann, desto besser. Außerdem erhalten die Hard- und Softwarehersteller dadurch mehr Zeit für die Anpassung ihrer Programme, Treiber, Plug-ins und Erweiterungen an macOS Catalina (Stichworte 64-Bit-Unterstützung und Notarisierung). Gleiches gilt für die Portierung von iPad-Apps auf den Mac, was beginnend mit macOS Catalina deutlich leichter möglich ist als in der Vergangenheit.

Nachtrag (14:30 Uhr): Ebenfalls mit einem Update für iOS 13 wird das Features Deep Fusion für iPhone 11, iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max nachgeliefert. Apple schreibt dazu: "Deep Fusion, das in diesem Herbst kommt, ist ein neues, von der Neural Engine des A13 Bionic ermöglichtes Bildverarbeitungssystem. Deep Fusion nutzt fortschrittliches maschinelles Lernen, um Fotos Pixel für Pixel zu verarbeiten und Textur, Details und Bildrauschen in jedem Teil des Fotos zu optimieren."