Spotify erhält Siri-Anbindung und kommt auf Apple TV

07. Okt. 2019 14:00 Uhr - Redaktion

Apple und Spotify sind im Bereich des Musikstreamings erbitterte Rivalen. Zwar ist Spotify weiterhin die klare Nummer eins, doch Apple verfügt über eine enorme Marktmacht mit einer installierten Basis von über 1,4 Milliarden aktiv genutzter Geräte. Dieser Konkurrenzkampf eskalierte im Frühjahr.

Spotify reichte bei der EU-Kommission eine Kartellbeschwerde gegen Apple ein. Der Mac- und iPhone-Hersteller würde Spotify auf seinen Plattformen benachteiligen, lautet der Vorwurf, den Apple umgehend energisch zurückgewiesen hat. Nun nähern sich beide Seiten an. Mit iOS 13 hat Apple die Grundlagen dafür gelegt, dass andere Musik-Apps den Sprachassistenten Siri nutzen können. Mit einem heute veröffentlichten App-Update greift Spotify darauf zurück.

 

Spotify

Spotify: Siri-Unterstützung unter iOS 13 ab sofort verfügbar.
Bild: Spotify.

 

Die Musikwiedergabe über die Spotify-App lässt sich unter iOS 13 ab sofort über Siri-Sprachbefehle steuern. Es können Lieder, Alben und Wiedergabelisten mit dem Befehl "Hey Siri, spiele XYZ mit Spotify" abgespielt werden. Dies funktioniert auch via CarPlay und den AirPods. In dieser Hinsicht ist Spotify nun auf Augenhöhe mit Apple Music - mit einer Ausnahme: Auf dem HomePod ist bislang keine direkte Spotify-Anbindung gegeben (klappt nur via AirPlay). Außerdem veröffentlichten die Schweden ihre App auch für Apple TV und unterstützen jetzt den optionalen Datensparmodus von iOS 13.

Zum Ende des zweiten Quartals 2019 vermeldete Spotify eine Hörerzahl von 232 Millionen, darunter 108 Millionen zahlende Kunden. Apple Music kommt auf rund 60 Millionen Mitglieder. Das schwedische Unternehmen hat parallel zur EU-Kartellbeschwerde eine Web-Seite eingerichtet, um seinen Standpunkt zu erläutern. Apples Antwort liegt in Form einer Pressemitteilung vor: "Stellungnahme zu den Behauptungen von Spotify".

Beide Unternehmen sind offenbar bestrebt, einem jahrelangen und vermutlich teuren Rechtsstreit aus dem Weg zu gehen. Eine Auseinandersetzung, die sich Apple mit einer "Kriegskasse" von mehr als 200 Milliarden US-Dollar problemlos leisten könnte, während Spotify weiterhin rote Zahlen schreibt.