Nach Druck von Regulierern: Apple gibt weitere App-Store-Änderungen bekannt

02. Sep 2021 10:00 Uhr - Redaktion

Apple reagiert erneut auf die wachsende Kritik am App-Store-Geschäftsmodell. Nachdem die Kalifornier erst in der letzten Woche verschiedene Änderungen aufgrund einer Sammelklage von Entwicklern ankündigten und in dieser Woche die südkoreanische Regierung per Gesetz die Möglichkeit zur Nutzung alternativer Zahlungsmethoden festgeschrieben hat, gibt es nun Neuigkeiten aus Japan: Im Rahmen einer Einigung mit der Japan Fair Trade Commission (JFTC) setzt Apple verschiedene Änderungen für sogenannte Reader-Apps um.

Künftig wird es Entwicklern von Reader-Apps gestattet sein, einen Link zu ihrer Webseite einzubinden, über die Anwender ein Konto einrichten, verwalten und Einkäufe über beliebige Zahlungsanbieter abwickeln können. Reader-Apps bieten zuvor gekaufte Inhalte oder Abonnements für digitale Zeitschriften, Zeitungen, Bücher, Audio-, Musik- und Videoinhalte. Obwohl die Vereinbarung mit der JFTC getroffen wurde, will Apple diese Änderung weltweit Anfang 2022 für alle Reader-Apps im App Store umsetzen.

"Um ein sicheres und reibungsloses Erlebnis für Anwender zu gewährleisten, verlangen die Richtlinien des App Store von den Entwicklern, dass sie digitale Services und Abonnements über das In-App-Zahlungssystem von Apple verkaufen. Da Entwickler von Reader-Apps keine digitalen Waren und Services in ihren Apps zum Kauf anbieten, hat Apple mit der JFTC vereinbart, dass die Entwickler dieser Apps einen einzelnen Link zu ihrer Website freigeben dürfen, um Anwender die Einrichtung und Verwaltung ihres Kontos zu erleichtern.

iOS-App-Store

Kritik am App-Store-Geschäftsmodell: Apple muss erneut Zugeständnisse machen.
Bild: Apple.

 

Bevor die Änderung Anfang 2022 in Kraft tritt wird Apple seine Richtlinien und den Überprüfungsprozess aktualisieren, um sicherzustellen, dass Anwender von Reader-Apps auch weiterhin den App Store sicher nutzen können. In-App-Käufe über das Handelssystem des App Store bleiben die sicherste und vertrauenswürdigste Zahlungsmethode für alle Anwender. Aber Apple wird auch die Entwickler von Reader-Apps dabei unterstützen, den Nutzer einen bestmöglichen Schutz zu bieten, wenn sie sich mit einer externen Webseite verbinden, um Einkäufe zu erledigen", teilte Apple mit.

Es dürfte nicht die letzte Änderung gewesen sein. Weltweit drängen Regulierer auf Lockerungen für digitale Plattformen wie den App-Store. Die Forderungen umfassen unter anderem die generelle Freigabe alternativer Zahlungsmethoden, Möglichkeiten für Entwickler zum Kunden-Kontakt, ein transparenterer Prüfungsprozess für App-Einreichungen und die Öffnung der Plattform für App-Stores von Drittanbietern. Besonders gegen die letztgenannte Forderung leistet Apple erbitterten Widerstand, da sie nach Ansicht von Cupertino die Sicherheit der Plattform massiv negativ beeinträchtigen würde.