Betatestprogramm: Apple-Manager räumt Defizite beim Umgang mit Nutzer-Feedback ein

21. Nov. 2022 19:30 Uhr - Redaktion

Seit vielen Jahren gibt Apple nicht nur Entwicklern, sondern auch interessierten Anwendern die Möglichkeit, in der Entwicklung befindliche Betriebssystemversionen zu testen. Dazu können sich Nutzer kostenfrei für das Betatestprogramm anmelden und werden regelmäßig mit neuen Builds versorgt. Apple hofft auf Rückmeldungen zu Problemen - doch an einem Punkt hakt es in der Praxis oft.

Der kalifornische Hersteller sammelt das von fleißigen Usern abgegebene Feedback zwar ein, reagiert darauf aber in vielen Fällen nicht. Die Nutzer werden im Unklaren gelassen, was aus ihrem Bug-Report oder ihrem Verbesserungsvorschlag geworden ist - und machen sich künftig womöglich nicht mehr die Mühe, zu testen und Fehler zu melden.

Craig Federighi, Chef der Software-Entwicklung bei Apple, räumte nun ein, dass die Situation gegenwärtig suboptimal ist. In einem E-Mail-Austausch mit einem Betatester erklärte er: "Ich stimme zu, dass der derzeitige Ansatz vielen in der Gemeinschaft nicht das bietet, was sie sich in Bezug auf Interaktion und Einfluss wünschen. Wir haben noch nicht herausgefunden, wie wir das auf praktische und konstruktive Weise erreichen können. Wir werden weiter nachdenken."

 
macOS Ventura
 
macOS: Oft keine Reaktion auf Nutzer-Feedback im Betatestprogramm.
Bild: Apple.

 

Eine Möglichkeit wäre, zumindest auf qualitativ hochwertige und detailreiche Rückmeldungen, mit der sich Fehler tatsächlich reproduzieren lassen, zu reagieren. Da die Betriebssysteme immer komplexer werden, sollte Apple eigentlich ein Interesse an derartigem Feedback haben, denn nicht alle Probleme lassen sich während der Entwicklung von Apples Ingenieuren aufspüren.

In den letzten Jahren kam es immer wieder vor, dass das Unternehmen erst dann auf schwerwiegende Probleme reagierte, als die großen US-Medien darüber berichteten. Auch der Umfang der bereitgestellten Versionsanmerkungen gibt immer wieder Anlass zur Kritik. Jüngstes Beispiel ist macOS Ventura 13.0.1: Apple macht keine Angaben zu den vorgenommenen Fehlerkorrekturen, obwohl das Update einen kritischen Fehler mit den Berechtigungen für den Laufwerkszugriff behebt.