Activision Blizzard: US-Kartellbehörde will Übernahme durch Microsoft unterbinden

09. Dez. 2022 12:00 Uhr - Redaktion

Es war zu Jahresbeginn ein Paukenschlag in der Spiele-Industrie: Microsoft gab bekannt, Activision Blizzard (World of Warcraft, Call of Duty, Diablo, Overwatch...) übernehmen zu wollen, für 68,7 Milliarden US-Dollar. Doch nun gibt es Gegenwind von der US-Regierung: Die Kartellbehörde FTC sieht den Wettbewerb in Gefahr und will die Transaktion per Klage verhindern.

Die FTC ist der Ansicht, dass der 69-Milliarden-Dollar-Deal, Microsofts bisher größter und der größte in der Videospielbranche überhaupt, Microsoft in die Lage versetzen würde, Konkurrenten seiner Xbox-Spielkonsolen und seines schnell wachsenden Geschäfts mit Abonnementinhalten und Cloud-Gaming zu unterdrücken.

 
Microsoft kauft Activision Blizzard
 
Microsoft will Activision Blizzard kaufen: FTC dagegen.
Bild: Microsoft.

 

Die Kartellwächter verweisen auf die Übernahme von ZeniMax, der Muttergesellschaft von Bethesda Softworks (einem bekannten Spieleentwickler). "Microsoft beschloss, mehrere Titel von Bethesda, darunter Starfield und Redfall, Microsoft-exklusiv zu machen, obwohl das Unternehmen den europäischen Kartellbehörden versichert hatte, dass es keinen Anreiz habe, Spiele von konkurrierenden Konsolen zurückzuhalten", so die FTC.

"Microsoft hat bereits bewiesen, dass es seinen Spielekonkurrenten Inhalte vorenthalten kann und wird", sagte Holly Vedova, Direktorin des FTC Bureau of Competition. "Heute wollen wir Microsoft daran hindern, die Kontrolle über ein führendes unabhängiges Spielestudio zu erlangen und es zu benutzen, um den Wettbewerb in mehreren dynamischen und schnell wachsenden Spielemärkten zu schädigen."

Microsoft wiederum erklärte, gesprächsbereit zu sein (u. a. Call of Duty auch für die Sony Playstation) und will um die Übernahme kämpfen. Auch in der EU regt sich Widerstand gegen die Microsoft-Pläne.