Apple und Google kooperieren: Industriestandard gegen unerwünschtes Tracking geplant

08. Mai 2023 14:00 Uhr - Redaktion

Bluetooth-basierte Ortungsgeräte wie der AirTag helfen Anwendern, persönliche Gegenstände wie Schlüssel, Geldbeutel, Gepäckstücke und vieles mehr über Crowdsourcing-Netzwerke zu finden. Sie können jedoch auch für unerwünschtes Tracking von Personen missbraucht werden. Aus diesem Grund haben Apple und Google jetzt eine Kooperation angekündigt, um dem entgegenzuwirken.

Apple und Google haben gemeinsam einen Vorschlag für einen Industriestandard vorgelegt, um den Missbrauch von Bluetooth-Ortungsgeräten für unerwünschtes Tracking zu verhindern. Die erste Spezifikation ihrer Art ermöglicht die Kompatibilität von Bluetooth-Ortungsgeräten mit der Erkennung unerlaubter Ortung und Warnhinweisen über die Plattformen iOS und Android hinweg. Samsung, Tile, Chipolo, eufy Security und Pebblebee haben ihre Unterstützung für den Entwurf der Spezifikation angekündigt, der bereits bewährte Verfahren und Instruktionen für Hersteller enthält, die diese Funktionen in ihre Produkte integrieren möchten.

 
AirTag
 
AirTag & Co.: Apple und Google gründen Initiative gegen unerwünschtes Tracking.
Bild: Apple.

 

"Apple hat AirTag auf den Markt gebracht, um Anwendern die Gewissheit zu geben, ihre wichtigsten Gegenstände finden zu können", sagt Ron Huang, Vice President of Sensing and Connectivity bei Apple. "Wir haben AirTag und das 'Wo ist?'-Netzwerk mit einer Reihe von proaktiven Funktionen ausgestattet, um unerwünschtes Tracking zu verhindern — ein Novum in der Branche — und wir arbeiten weiter an Verbesserungen, um sicherzustellen, dass die Technologie wie vorgesehen genutzt wird. Dieser neue Industriestandard baut auf den Schutzmaßnahmen von AirTag auf und ist durch die Zusammenarbeit mit Google ein entscheidender Schritt nach vorn, um unerwünschtes Tracking unter iOS und Android zu bekämpfen."

"Bluetooth-Tracker haben Nutzern enorme Vorteile gebracht, aber sie bergen auch das Potenzial für unerwünschtes Tracking, das nur durch industrieübergreifende Maßnahmen gelöst werden kann", sagte Dave Burke, Vice President of Engineering for Android bei Google. "Android setzt sich unermüdlich für den Schutz der Nutzer ein und wird auch weiterhin strenge Schutzmaßnahmen entwickeln und mit der Industrie zusammenarbeiten, um den Missbrauch von Bluetooth-Trackern zu bekämpfen."

Die Spezifikation ist als Entwurf über die Internet Engineering Task Force (IETF), eine führende Organisation für die Entwicklung von Standards, im Internet eingereicht worden. Interessierte Unternehmen sind eingeladen und aufgefordert, die Spezifikation in den nächsten drei Monaten zu prüfen und zu kommentieren. Nach der Kommentierungsphase werden Apple und Google gemeinsam auf das Feedback eingehen und bis Ende 2023 eine Implementierung des Standards bei der Produktion für unerwünschte Tracking-Warnhinweise veröffentlichen, die dann in künftigen Versionen von iOS und Android unterstützt wird.

Neben dem Feedback von Geräteherstellern sind auch Beiträge von verschiedenen Sicherheits- und Interessengruppen in die Entwicklung des Standards einbezogen worden.