Apple hat den Mac-Videobearbeitungsprogrammen Final Cut Pro und iMovie jeweils ein Update spendiert. Die einzige Fehlerkorrektur: "Behebt ein Problem, bei dem Video im Viewer nicht mehr reagiert", teilte der Hersteller mit. Die neuen Versionen von Final Cut Pro (10.6.8) und iMovie (10.3.8) können über den Mac-App-Store installiert werden.
Final Cut Pro 10.6.8 und iMovie 10.3.8 setzen macOS Monterey 12 oder neuer voraus. iMovie ist kostenlos, Final Cut Pro gibt es als dauerhafte Lizenz (Einmalkauf) zum Preis von 349,99 Euro. Eine 90-Tage-Testversion ist verfügbar.
Während Anwendungen wie Premiere Pro und DaVinci Resolve mit Hochdruck weiterentwickelt und regelmäßig um zusätzliche Funktionen, zum Teil KI-gestützt, für den Profi-Einsatz ergänzt werden, stellt sich die Situation bei Final Cut Pro enttäuschend dar. Wir hatten die Situation zuletzt im April näher beleuchtet.
Bild: Apple.
Zwar sind seitdem drei Updates für Final Cut Pro erschienen, sie beschränkten sich jedoch weitgehend auf Fehlerkorrekturen und Optimierungen. Signifikante Funktionserweiterungen in Final Cut Pro sucht man seit fast zwei Jahren vergeblich. Es hat den Anschein, dass fast die gesamten Final-Cut-Ressourcen in dieser Zeit in die Abo-App für das iPad gesteckt wurden.
Die Mac-Version blieb dabei offenbar auf der Strecke, so dass sich Final Cut Pro vom High-End-Bereich immer weiter entfernt, während DaVinci Resolve und Premiere Pro Schritt für Schritt mächtiger werden. Hinzu kommt bei Apple die streckenweise nur sporadische Versorgung mit Wartungsaktualisierungen (teils monatelang kein einziges Update). Gerade im produktiven Betrieb sind derartige Updates in regelmäßiger Form jedoch unerlässlich.
Denn nicht selten treten neue Probleme nach der Installation eines macOS-Updates auf - das System wird immer komplexer. Während Hersteller wie Adobe und Blackmagic meist recht zügig mit Updates oder Workarounds reagieren, kann es bei Apple schon mal Wochen oder gar Monate dauern, bis neu eingeführte Fehler behoben werden. Ohnehin werden Fehler in Systemen und Programmen von Apple in den allermeisten Fällen nicht öffentlich eingeräumt, ein öffentliches Bug-Tracking-System stellt Apple ebenfalls nicht bereit.
Es ist schwer zu sagen, wie es langfristig mit Final Cut Pro weitergehen wird - vollmundige, vor zwei Jahren gemachte Versprechungen (siehe unser weiter oben verlinkter Artikel) wurden nicht erfüllt. In puncto Weiterentwicklung (neue Funktionen), Qualitätssicherung (regelmäßige Updates, zeitnahes Einräumen und Beheben neu eingeführter Probleme) und Support (es gibt keine Datenbank mit bekannten Problemen und Workarounds) hinkt Apple der Konkurrenz inzwischen meilenweit hinterher. Dem Vertrauen in ein für den professionellen Einsatz konzipiertem Programm, bei dem Zuverlässigkeit und Qualität an oberster Stelle stehen, ist dies jedenfalls nicht förderlich.