Ausblick auf den Apple-Herbst 2023

01. Sep 2023 08:00 Uhr - Redaktion

Das Apple-Jahr 2023 war bislang ein Jahr des Macs: MacBook Pro, Mac Studio, Mac Pro und Mac mini wurden auf die Prozessorserie M2 umgestellt, zudem feierte ein großes MacBook Air mit 15,3-Zoll-Bildschirm Premiere. Weitere neue Hardware aus Cupertino gab es, von zwei Produkten der Marke Beats abgesehen, nicht - noch nicht. Denn im anstehenden Herbst liegt der Schwerpunkt des Herstellers auf anderen Produktkategorien.

iPhone

Die wichtigste Apple-Produktpräsentation eines Jahres findet im September statt - dann dreht sich alles um das iPhone, den nach wie vor wichtigsten Umsatzträger des Unternehmens. Letztes Jahr wurde die iPhone-14-Modellreihe am 7. September vorgestellt, heuer soll es Gerüchten zufolge am 12. oder 13. September soweit sein. Den Termin dürfte Apple zeitnah bekanntgeben.

Ein Live-Event ist Insidern zufolge nicht geplant, stattdessen wird Apple wieder voraufgezeichnete Präsentationsvideos ins Netz stellen - dieses in Corona-Zeiten etablierte Format hat sich bewährt und hat den Vorteil, dass gleich von Beginn an eine Untertitelung in mehreren Sprachen verfügbar ist.

Im Mittelpunkt steht natürlich die 15er Serie des iPhones. Eine Revolution (lies: Ein Modell mit faltbarem Display) wird es nicht geben, dafür zahlreiche solide Weiterentwicklungen. iPhone 15 und iPhone 15 Plus sollen mehrere Neuerungen der iPhone-14-Pro-Modelle wie zum Beispiel A16-Prozessor, 48-Megapixel-Kamera und Dynamic Island erhalten.

Für iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max sind unter anderem ein Titanrahmen, schmalere Displayränder, der im 3-Nanometer-Verfahren gefertigte A17-Chip, verbesserte Kameras (darunter ein deutlich größerer optischer Zoom beim iPhone 15 Pro Max) und eine programmierbare Aktionstaste (von der Apple Watch Ultra bekannt) statt des Stummschalters im Gespräch.

Bei allen Modellen wird Lightning durch USB-C ersetzt (um die Vorgaben aus EU und bald auch USA und weiteren Ländern zu erfüllen), ebenso soll es WLAN 6E (Unterstützung für das 6-GHz-Frequenzband), U2-Chip, Qi2-Unterstützung (drahtloses Laden mit 15 Watt mit Standard-Qi-Zubehör), optimierte 5G-Unterstützung, schnelleres kabelgebundenes Laden und möglicherweise eine 2-TB-Option geben. Bei den Preisen könnte es weiter nach oben gehen, besonders bei den Pro-Modellen.

 
iPhone 14 Pro

 

Die iPhone-15-Modellreihe steht in den Startlöchern.
Bild: Apple.

 

Apple Watch und iPad

Außerdem steht die Markteinführung der Apple Watch Series 9 und der zweiten Apple-Watch-Ultra-Generation bevor. Hier sind auf der Hardware-Seite ein schnellerer Chip (S9) sowie Unterstützung für WLAN 6E, Bluetooth 5.3 und U2-Chip zu erwarten. Eine neue Apple Watch SE soll es heuer nicht geben.

Auch bei den Apple-Tablets dürfte sich etwas tun, allen voran beim iPad mini. Es wurde zuletzt vor zwei Jahren aktualisiert, ein Upgrade gilt als überfällig. Aus der Gerüchteküche ist zu hören, dass Apple an einer neuen - der siebten - Generation des iPad mini arbeitet. Als Neuerungen sind ein schnellerer Chip (A16 oder A17), Verbesserungen für Vorder- und Rückseitenkameras sowie Unterstützung für WLAN 6E und Bluetooth 5.3 im Gespräch. Ebenso denkbar ist eine 512-GB-Option.

Schnellere Chips sind auch für das Standard-iPad (A15 statt A14) und das iPad Air (M2 statt M1) zu erwarten, allerdings ist es unklar, ob Apple diese Ankündigungen noch in diesem Jahr oder erst Anfang/Frühjahr 2024 vornehmen wird.

 
Apple Watch Series 8

 

Apple Watch Series 9: Mehr Leistung durch S9-Chip.
Bild: Apple.

 

Mac

Kommen wir zu den Macs: Dass Apple intensiv an der M3-Prozessorserie arbeitet, ist völlig klar. Die wichtigste Änderung ist (wie beim A17) die Umstellung vom 5-Nanometer- auf das 3-Nanometer-Herstellungsverfahren. Kleinere Strukturen ermöglichen es, bei unveränderter Grundfläche eines Chips noch mehr Rechenleistung hineinzupacken. Außerdem erhöht sich die Energieeffizienz, was wichtig hinsichtlich Stromverbrauch und Akkulaufzeit ist.

Gerüchten zufolge sollen in diesem Jahr die ersten M3-Modelle auf den Markt kommen. Aber: Das 3-Nanometer-Verfahren ist noch sehr neu, entsprechend hoch ist die Fehlerquote (Ausschuss) zu Beginn der Produktion, was möglicherweise die Ankündigung bzw. die Verfügbarkeit neuer Produkte beeinträchtigen könnte.

Es kann also gut sein, dass Apple im Oktober oder November eine zweite Produktpräsentation ansetzen und die ersten M3-Macs präsentieren wird, allen voran den seit zweieinhalb Jahren nicht mehr aktualisierten iMac und möglicherweise auch ein MacBook Air M3. Es ist aber auch gut möglich, dass es heuer nichts mehr wird und die Umstellung auf den M3 erst Anfang 2024 anläuft, weil die Fertigung des M3 nicht schnell genug hochfährt.

Mit den leistungsstärkeren M3-Varianten Pro, Max und Ultra ist ohnehin erst für den Jahresverlauf 2024 zu rechnen. Die Umstellung auf den M3 könnte sich sogar bis Anfang 2025 hinziehen, schließlich sind Mac Studio M2 und Mac Pro M2 noch ganz frisch.

Software

Die Finalversionen von iOS/iPadOS 17.0, watchOS 10.0 und tvOS 17.0 sind für die 38. Kalenderwoche (ab dem 18. September) zu erwarten, ebenso macOS Ventura 13.6 und macOS Monterey 12.7 mitsamt dem finalen Safari 16.6.

Kurz danach dürfte der Betatest von iOS/iPadOS 17.1, watchOS 10.1 und tvOS 17.1 starten, die voraussichtlich Mitte oder Ende Oktober erscheinen (dazwischen könnte es das eine oder andere kleinere Wartungsupdate geben wie zum Beispiel iOS/iPadOS 17.0.1).

Mit der Finalversion von macOS Sonoma 14.0 wird für Mitte oder Ende Oktober gerechnet (zeitgleich mit iOS/iPadOS 17.1 & Co.). Zum Vergleich: macOS 12.0 erschien am 25. Oktober 2021, macOS 13.0 am 24. Oktober 2022. Kurz danach wird der Betatest von macOS Sonoma 14.1 anlaufen, zusammen mit Vorabfassungen von iOS/iPadOS 17.2, watchOS 10.2 und tvOS 17.2, für eine geplante Fertigstellung Anfang Dezember. In der Zwischenzeit ist wieder mit kleineren Updates (zum Beispiel macOS 14.0.1) zu rechnen.

 
24-Zoll-iMac
 
iMac 24 Zoll: M3-Modell kommt vielleicht im Herbst.
Bild: Apple.

 

Weitere Ankündigungen?

Mittelfristig wird es neue Modelle der stark nachgefragten Produkte HomePod mini und AirPods geben (auch an neuen AirPods Max und einem HomePod mit Display wird wohl gearbeitet), die Frage ist nur wann. Aus der Gerüchteküche ist diesbezüglich für den anstehenden Herbst nichts zu hören, erst ab 2024 soll sich bei diesen Produkten wieder etwas tun. Ganz ausgeschlossen sind Apple-Ankündigungen im Zubehörbereich für die anstehenden Monate aber nicht. Beispielsweise müssen auch noch Magic Mouse, Magic Keyboard und Magic Trackpad von Lightning auf USB-C umgestellt werden.

Apple TV wurde erst vor einem Jahr aktualisiert, Neuigkeiten bei diesem Produkt wird es frühestens 2024 geben. Ein neuer AirTag mit U2-Chip steht wahrscheinlich ebenfalls erst für 2024 an.

Nachtrag: Apple hat inzwischen den 12. September als Termin für die kommende Produktpräsentation bestätigt. Gerüchten zufolge könnte sich bei den AirPods doch etwas tun: Entweder eine neue (die vierte) Generation der Standard-AirPods oder zumindest eine Ladeschale mit USB-C-Anschluss (statt Lightning) für die dritte Generation.