Ausblick auf das Apple-Jahr 2024

04. Jan. 2024 10:00 Uhr - Redaktion

Das Jahr 2024 wird für Apple ein ganz besonderes sein: Das Mixed-Reality-Headset Vision Pro ist die erste neue Produktkategorie seit zehn Jahren. Daneben können Anwender die Umstellung von MacBook Air, Mac mini, Mac Studio und Mac Pro auf die Prozessorserie M3, die Auffrischung aller iPads, die iPhone-16-Modelle und eine neue Apple Watch, die vor Bluthochdruck warnt, erwarten. MacGadget gibt einen Ausblick auf das Apple-Jahr 2024.

Anfang 2024

Das Jahr wird für Apple mit der Markteinführung des Mixed-Reality-Headsets Vision Pro beginnen. Ende Januar oder Anfang Februar soll es soweit sein, vorerst nur in den USA. Vision Pro ist nach der im Jahr 2014 vorgestellten Apple Watch die erste neue Produktkategorie des Unternehmens seit zehn Jahren. Apple verspricht einen "revolutionären räumlichen Computer, der nahtlos digitale Inhalte mit der physischen Welt verbindet". Ob Apple mit Vision Pro nachhaltig erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten.

Bei der Apple Watch gab es anfangs ebenfalls Zweifel: Zu Beginn eher als Fashion-Produkt konzipiert, kristallisierten sich schnell die primären Einsatzgebiete Fitness und Gesundheit heraus und legten den Grundstein für den Erfolg. Der große Unterschied: Während sich die Apple Watch bequem und ohne zu stören ganztägig am Handgelenk tragen lässt, bleibt abzuwarten, ob sich genügend Anwender davon überzeugen lassen, stundenlang ein doch eher klobiges Headset wie Apple Vision Pro mit sehr begrenzter Akkulaufzeit aufzusetzen - zumal die eine Killer-Anwendung (wie Gesundheit & Fitness bei der Apple Watch) bislang nicht abzusehen ist. Und: Der Preis von 3500 US-Dollar begrenzt den potentiellen Kundenkreis erheblich.

Vielleicht wird Vision Pro der Durchbruch auch gar nicht auf der Ebene der Konsumenten gelingen, sondern in ganz anderen Bereichen wie Forschung, Entwicklung, medizinische Anwendungen oder Konstruktion. Dort kann ein High-Tech-Headset wie Vision Pro neue Möglichkeiten eröffnen, die bislang noch gar nicht oder nur vage zu erkennen sind. Die Zeit wird es zeigen.

 
Apple Vision Pro
 
Vision Pro dürfte anfangs viele interessierte Kunden in die Apple-Läden locken.
Bild: Apple.

 

Daneben werden für die ersten Monate des Jahres 2024 eine neue MacBook-Air-Generation mit M3-Prozessor und WLAN 6E (13,6 und 15,3 Zoll), neue iPad-Pro-Modelle mit M3 und OLED-basierten Displays und ein neues iPad Air mit M2, WLAN 6E und Bluetooth 5.3 erwartet.

Erstmals soll es ein zweites Modell des iPad Air mit größerem Display (12,9 Zoll) geben. Die Zielgruppe sind Anwender, die sich zwar ein größeres Tablet-Display wünschen, aber die High-End-Features des iPad Pro nicht benötigen. Das iPad Pro mit 12,9 Zoll ist mit Preisen von derzeit 1449 bis 3024 Euro alles andere als ein Schnäppchen - ein iPad Air mit 12,9 Zoll zu einem Einstiegspreis von etwa 900 bis 1000 Euro wäre vor diesem Hintergrund durchaus attraktiv.

In puncto Software werden die Finalversionen von macOS Sonoma 14.3, macOS Ventura 13.6.4, macOS Monterey 12.7.3, iOS/iPadOS 17.3, watchOS 10.3 und tvOS 17.3 voraussichtlich Ende Januar/Anfang Februar erscheinen, gefolgt von macOS 14.4, iOS/iPadOS 17.4, watchOS 10.4 und tvOS 17.4 im März oder April.

Die März/April-Systemaktualisierungen bei Apple fallen normalerweise recht umfangreich aus, es ist mit mehreren Neuerungen zu rechnen. Beim Mac war dies in der Vergangenheit meist ein guter Zeitpunkt, um von der vorherigen Versionsreihe zu migrieren. Nach dem vierten großen Update dürfte Sonoma 14 in einem gereifteren Zustand mit weniger Problembereichen vorliegen (was auch für iOS/iPadOS 17 gilt).

Apple-Quartalszahlen: Ende Januar bzw. Anfang Februar und Ende April bzw. Anfang Mai (die genauen Termine stehen noch nicht fest).

 
MacBook Air 15 Zoll
 
MacBook Air: M3-Modelle sollen nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Bild: Apple.

 

Mitte 2024

Voraussichtlich im Juni findet Apples diesjährige Entwicklerkonferenz, die WWD24, statt. Als gesichert gilt die Ankündigung von macOS 15, iOS/iPadOS 18, watchOS 11 und tvOS 18 - die neuen Hauptversionen der Betriebssysteme kommen wie gewohnt im Herbst auf den Markt.

Letztes Jahr stellte Apple auf der WWDC23 neue Modelle von Mac Studio und Mac Pro basierend auf der Prozessorserie M2 vor. Gut möglich - aber zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation -, dass es zur WWDC24 die M3-basierten Modelle geben wird (es könnte natürlich auch erst im Herbst soweit sein). Wann Apple den Mac mini auf den M3 (Pro) umstellen wird, dazu gibt es bislang keine konkreten Gerüchte. Klar ist einzig, dass Apple die Umstellung auf die M3-Reihe beim Mac sukzessive vorantreiben wird.

macOS 15 dürfte die Unterstützung für Intel-Macs weiter eindampfen, mit der Konsequenz, dass Geräte der Jahrgänge 2017 und 2018 nicht mehr unterstützt werden könnten und bei macOS Sonoma 14 verbleiben. Neue Funktionen könnten in einem noch größerem Ausmaß als bislang exklusiv Apple-Silicon-Macs vorbehalten sein.

Für Mai ist mit den Systemaktualisierungen macOS 14.5, iOS/iPadOS 17.5, watchOS 10.5 und tvOS 17.5 zu rechnen, gefolgt von macOS 14.6, iOS/iPadOS 17.6, watchOS 10.6 und tvOS 17.6 im Juli. Daneben wird es weiter Sicherheitsupdates für macOS 12, macOS 13 und iOS/iPadOS 16 geben, auch iOS/iPadOS 15 könnte noch die eine oder andere wichtige Sicherheitskorrektur erhalten.

Im Sommer startet Apple üblicherweise die Back-to-School-Sonderaktion für den Bildungsbereich - letztes Jahr gab es kostenlose AirPods beim Mac- oder iPad-Kauf.

Apple-Quartalszahlen: Ende Juli oder Anfang August.

 
iPad Air mit 5G und A15
 
iPad Air: M2-Chip und 12,9-Zoll-Modell erwartet.
Bild: Apple.

 

Herbst 2024

Für September steht die iPhone-16-Produktreihe an. Die Prozessoren sollen ein wenig schneller, die Displays ein wenig größer und die Kameras ein wenig besser werden. Spekuliert wird zudem über WLAN 7 und eine neue Hardwaretaste für die Kamera. Zudem dürften die Standard-Modelle weitere Funktionen der Pro-iPhones erhalten. In den kommenden Monaten werden die Gerüchte zum iPhone 16 konkreter werden.

Für die 2024er Generation der Apple Watch deuten sich zwei bedeutende Verbesserungen im Bereich der Gesundheitsvorsorge an. Es soll sich dabei um Technologien zur Erkennung von Bluthochdruck und von Schlafapnoe handeln. Das System soll so konzipiert sein, dass es dem Nutzer mitteilt, ob sein Blutdruck tendenziell ansteigt, und ihm ein Tagebuch zur Verfügung stellt, in dem er notieren kann, was passiert ist, als der Bluthochdruck auftrat. Zudem wird in diesem Fall empfohlen, einen Arzt aufzusuchen, um den Blutdruck mit einer herkömmlichen Manschette zu messen. Die Apple Watch wird quasi zu einem Frühindikator für möglichen Bluthochdruck.

Ebenfalls für die 2024er Apple Watch geplant ist eine Funktion zur Erkennung von Schlafapnoe. Medienberichten zufolge kann sie anhand von Schlaf- und Atemmustern analysieren, ob der Anwender an Apnoe erkrankt ist und ihn gegebenenfalls an einen Arzt verweisen.

iPad und iPad mini werden Experten zufolge heuer ebenfalls Upgrades erhalten - voraussichtlich im Herbst wird es soweit sein. Die Neuerungen dürften sich im üblichen Rahmen bewegen: Schnellere Chips, bessere Kameras und Displays, aktualisierte Schnittstellen.

Im September werden macOS 15, iOS/iPadOS 18, watchOS 11 und tvOS 11 auf den Markt kommen. Für den Jahresverlauf kann außerdem mit schrittweisen funktionellen Erweiterungen für iWork, Final Cut Pro und Logic Pro gerechnet werden.

Apple-Quartalszahlen: Ende Oktober oder Anfang November.

 

Apple Fifth Avenue
 
Kann Apple heuer wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren?
Bild: Apple.

 

Weitere erwartete Apple-Neuheiten

Die Standard-AirPods sollen im Laufe dieses Jahres in der vierten Generation auf den Markt kommen. In zwei Modellen - ohne und mit aktiver Geräuschunterdrückung (ANC). Als weitere Neuerungen sind USB-C-Unterstützung, ein aktualisiertes Design sowie Optimierungen für Tragekomfort und Tonqualität im Gespräch. Darüber hinaus soll Apple an einer Hörgerätefunktion arbeiten. Auch die AirPods Max könnten heuer aktualisiert werden.

Ebenfalls auf der Apple-Agenda für 2024 steht Insidern zufolge eine neue Generation von Apple TV. Neben einen womöglich niedrigeren Preis gilt ein schnellerer Chip als gesetzt, beispielsweise der A16 oder der A17. Zudem könnte es die eine oder andere Verbesserung bei den Spezifikationen oder bei der Fernbedienung geben.

Apple soll zudem an neuen Bildschirmen und HomePods arbeiten. Magic Keyboard, Magic Mouse und Magic Trackpad dürften im Laufe des Jahres von der Lightning- auf die USB-C-Schnittstelle umgestellt werden, auch ein Apple Pencil 3 ist im Gespräch.

AirPods, Apple TV, Eingabegeräte und möglicherweise neue Bildschirme und HomePods: Es könnte schon im Frühjahr 2024 erste Ankündigungen von Apple geben, aber auch erst im Herbst oder gegen Jahresende hin. Konkrete Termine gibt es aus der Gerüchteküche noch nicht. Neuerungen im Bereich der Apple-Dienstleistungen sind ebenfalls möglich.

Für Apple ist 2024 auch in wirtschaftlicher Hinsicht ein bedeutendes Jahr: Schafft es der Konzern, nach einem Jahr rückläufigen Umsatzes wieder auf die Wachstumsspur zurückzukehren? In jedem Fall versprechen die erwarteten Neuheiten und die Reaktionen darauf viel Spannung - allen voran bei Vision Pro.