Apple Vision Pro: Verkaufsstart in Deutschland

12. Juli 2024 08:00 Uhr - Redaktion

Apples Mixed-Reality-Headset Vision Pro kommt heute in Australien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Kanada auf den Markt. Wie das Unternehmen mitteilte, beginnen die Preise hierzulande bei 3999 Euro. Bereits vor zwei Wochen startete der Verkauf in China, Japan und Singapur. Zuvor war Vision Pro lediglich in den USA erhältlich - das Kundeninteresse soll zuletzt jedoch erheblich abgeflaut sein, ist aus der Branche zu hören.

Serienmäßig stehen 256 GB Speicherplatz zur Verfügung, 512 GB (250 Euro zusätzlich) und 1 TB (plus 500 Euro) gibt es gegen Aufpreis. In der Vollausstattung inklusive Zubehör (darunter ZEISS-Korrekturlinsen) sowie AppleCare+ (549 Euro zusätzlich), Reisetasche (219 Euro zusätzlich) und Zusatzakku (219 Euro extra) kostet Vision Pro satte 5655 Euro. Der Vertrieb erfolgt über Apples Online-Shop und die Ladenkette des Herstellers.

Apple teilte mit: "Wenn Kunden die Apple Vision Pro bestellen, können sie mit einem iPhone oder iPad mit Face ID und der neuesten Version der Apple Store App ihr Gesicht scannen. Durch diesen Scan können Nutzer die optimalen Größen der Lichtdichtung und des Bands für eine präzise Passform herausfinden.

Die Apple Vision Pro kommt mit einem Solo Band aus Strickgewebe, einem Dual Loop Band, einer personalisierten Lichtdichtung mit zwei Lichtdichtungspolstern, einem Apple Vision Pro Cover, Poliertuch, Batterie, USB-C Ladekabel und USB-C Power Adapter.

Für Nutzer, die eine Sehkorrektur benötigen, hat Apple mit ZEISS zusammengearbeitet, um ZEISS Optical Inserts zu entwickeln, die sich magnetisch an der Apple Vision Pro anbringen lassen. So können Nutzer die Schärfe und Klarheit des Displays voll und ganz nutzen. ZEISS Optical Inserts — Readers werden für 115 Euro inkl. MwSt. und ZEISS Optical Inserts — Prescription für 169 Euro inkl. MwSt. erhältlich sein."

Vision Pro verfügt über den M2-Chip in der Variante mit 8-Core-CPU und 10-Core-GPU sowie 16 GB Arbeitsspeicher. Dem M2 zur Seite steht der R1-Chip mit einer Speicherbandbreite von 256 Gbit/Sekunde und einer Latenzzeit von zwölf Millisekunden. Das Gewicht beträgt (abhängig vom verwendeten Kopfband und Lichtschutz) zwischen 600 und 650 Gramm.

 
Apple Vision Pro
 
Apple Vision Pro: In Deutschland ab sofort zu Preisen ab 3999 Euro zu haben.
Bild: Apple.

 

Ebenfalls an Bord sind WLAN 6 und Bluetooth 5.3. Der Akku hält bis zu zwei Stunden (bzw. bis zu zweieinhalb Stunden bei der Filmwiedergabe). Das Betriebssystem visionOS wird via Augen, Händen und Stimmen gesteuert (kann aber auch mit Magic Keyboard und Magic Trackpad gekoppelt werden).

Apple hat inzwischen das deutschsprachige Benutzerhandbuch veröffentlicht. Häufig gestellte Fragen beantwortet der Hersteller auf dieser Web-Seite. Apple hat außerdem eine ausführliches Einführungsvideo zu dem neuen Produkt veröffentlicht. Die vollständigen technischen Spezifikationen sind hier zu finden. Vision Pro lässt sich auch als virtuelles Mac-Display verwenden.

Rund ein halbes Jahr nach der US-Markteinführung von Vision Pro soll das Interesse an der neuen Hardware spürbar abgenommen haben. In Medienberichten ist von einem deutlich reduzierten Absatzziel für das Mixed-Reality-Headset und von nur noch geringer Nachfrage in Apples US-Ladengeschäfte die Rede. Der Hype sei verflogen, aus der Wahrnehmung vieler Anwender sei Vision Pro verschwunden, heißt es. Insgesamt seien für dieses Jahr weniger als 400.000 verkaufte Exemplare zu erwarten.

Einen neuen "iPhone-Moment" habe Apple mit Vision Pro nicht erzeugen können, so der Tenor von Experten. Die Kritikpunkte sind der hohe Preis, Probleme beim oder nach längerem Tragen des Headsets, die geringe Akkulaufzeit, die komplexe Bedienung (bei vielen Aufgaben kommt man mit iPhone, iPad oder Mac schneller zum Ziel), das Fehlen von Apps, die einen Unterschied machen, und generell die Abneigung vieler Menschen, ein schweres Headset auf dem Kopf zu tragen.

Zum Vergleich: Die Apple Watch schwächelte am Anfang zwar ebenfalls, durch den sich rasch einstellenden Fokus auf Fitness und Gesundheit und aufgrund des Umstands, dass sie bequem am Handgelenk getragen werden kann, ohne zu stören, wurde sie schließlich zum Erfolg.

Vorzeitig abschreiben sollte man die Produktkategorie auf keinen Fall. Vielleicht wird Vision Pro der Durchbruch auch gar nicht auf der Ebene der Konsumenten gelingen, sondern in ganz anderen Bereichen wie Forschung, Entwicklung, medizinische Anwendungen oder Konstruktion. Dort kann ein High-Tech-Headset wie Vision Pro neue Möglichkeiten eröffnen, die bislang noch gar nicht oder nur vage zu erkennen sind.

Zuletzt machten Gerüchte die Runde, wonach Apple die Entwicklung der Vision Pro 2 auf Eis gelegt habe, um sich auf ein kostengünstigeres Modell zu konzentrieren, das vielleicht im Jahr 2026 auf den Markt kommen könnte.