Es muss nicht immer Google sein: Im Web stehen zahlreiche Suchmaschinen zur Auswahl, zum Beispiel der Microsoft-Dienst Bing, das Urgestein Yahoo oder die auf den Schutz der Privatsphäre bedachten Anbieter DuckDuckGo und Qwant. Ein weiteres interessantes Projekt mit einer einzigartigen Idee ist Ecosia. Das Konzept: Durch Suchabfragen bei Ecosia wird das Pflanzen von Bäumen finanziert. Nun steht der Anbieter mit Sitz in Berlin vor einem Meilenstein.
Ecosia ist eine Erfolgsgeschichte: Die Marke von 100 Millionen gepflanzten Bäumen wurde im Jahr 2020 erreicht, Anfang 2024 waren es bereits 200 Millionen. Nun hat das Projekt den Meilenstein von einer Viertelmilliarde gepflanzten Bäumen im Blick, der noch heuer erreicht werden könnte. Dabei werden auch immer wieder neue Aufforstungsmethoden getestet, wie zum Beispiel jüngst in Madagaskar.
Das vor rund 15 Jahren ins Leben gerufene Unternehmen gibt sich transparent und veröffentlicht monatliche Finanzberichte. Demnach werden 100 Prozent des Gewinns für Baumpflanzprojekte ausgegeben und es werden knapp 50 Suchabfragen benötigt, um das Pflanzen eines Baums zu finanzieren.
Ecosia lässt sich via ecosia.org nutzen, im Browser als Standard-Suchmaschine festlegen oder als App für iPhone und iPad verwenden. Es gibt seit einiger Zeit auch eine Desktop-Version für den Mac.

Bild: Ecosia.
Seit letztem Jahr profitieren alternative Suchmaschinen wie Ecosia mitsamt ihren Browser-Apps von einer Änderung, die Apple aufgrund des EU-Gesetzes für digitale Märkte auf iPhone und iPad implementieren musste: Seitdem gibt es einen Auswahlbildschirm, um den Standard-Browser festzulegen - auch Ecosia wird dort aufgeführt. Dies verbessert die Sichtbarkeit anderer Anbieter enorm.
Ecosia ist eine sogenannte Proxy-Suchmaschine und blendet Suchergebnisse sowie Werbung von Bing und wahlweise auch von Google ein. Ecosia betont den eigenen datensparsamen Ansatz - man erstelle keine Nutzungsprofile (kein Tracking, kein Targeting) und verkaufe auch keine Daten weiter, so die Firma, die nach eigenen Angaben rund 100 Mitarbeiter beschäftigt.
Google ist mit einem Marktanteil von etwa 90 Prozent weiter der unangefochtene Platzhirsch unter den Suchmaschinen. Änderungen, wie sie letztes Jahr unter iOS/iPadOS vorgenommen werden, können dafür sorgen, dass andere Suchmaschine mit ihren eigenen Konzepten mehr Aufmerksamkeit erhalten. "Wenn wir größer wären, dann könnten wir wohl den ganzen Planeten aufforsten", sagte Ecosia-CEO Christian Kroll vor einiger Zeit in einem Interview.
Häufig gestellte Fragen beantwortet Ecosia auf dieser Web-Seite.