Die Unterstützung für Intel-Macs geht mit macOS Tahoe 26 in die letzte Runde: Beginnend mit macOS 27 wird das Betriebssystem einen Apple-Prozessor voraussetzen. Damit kommt auch der OpenCore Legacy Patcher ans Ende seiner Reise, da es technisch nicht möglich ist, ein Betriebssystem, das ausschließlich aus Code für Apple-Prozessoren besteht, für Intel-Prozessoren zu patchen. Für macOS 26 bietet das Patcher-Projekt indes weiterhin keine Unterstützung.
Im Sommer gaben die Entwickler bekannt, an der Version 3.0 mit Unterstützung für macOS 26 zu arbeiten. Man hoffe, die neue Version im Winter fertigstellen zu können, hieß es damals. Seitdem hat sich das Projekt offiziell nicht wieder geäußert. Die Entwicklungsarbeiten laufen zwar, die Fortschritte sollen zuletzt aber eher überschaubar gewesen sein. Hinzu kommt: Mit Mykola Grymalyuk verließ einer der führenden Entwickler im Sommer das Patcher-Projekt Richtung Apple, es ist also personell geschwächt.
Aufgrund des nahenden Endes der Intel-Unterstützung (macOS 27 wird in rund acht Monaten angekündigt werden) bleibt abzuwarten, mit welchem Elan noch an der Version 3.0 gearbeitet wird bzw. welche Modelle diese überhaupt unterstützen und welche Einschränkungen es geben wird. Ungeduldige Nutzer, die den Patcher einsetzen, sollten bedenken: Es war für die ehrenamtlichen Entwickler in den letzten Jahren jedes Mal ein Kraftakt mit großem Zeitaufwand, neue macOS-Versionsreihen zu unterstützen. macOS 26 macht die Aufgabe mit seinen technischen Änderungen und der nur noch eingeschränkten Intel-Unterstützung (es werden offiziell von Apple nur noch vier Intel-Macs unterstützt) nicht leichter.

Bild: GitHub.
Ältere Intel-Macs lassen sich völlig unabhängig von der Tahoe-Unterstützung weiter via Patcher mit den Hauptversionen macOS Sonoma 14 und macOS Sequoia 15, die noch bis Herbst 2026 bzw. 2027 Sicherheitsaktualisierungen erhalten, betreiben. Wer funktionsfähige Intel-Macs über diesen Zeitraum hinaus langfristig einsetzen will, wird aber nicht umhin kommen, sich mit einer Alternative auseinanderzusetzen: Linux. (Windows via Boot-Camp-Software scheidet aus, da Apple keine Unterstützung für neuere Windows-Versionen mehr bietet.)
Beispielsweise bietet das Ubuntu-basierte elementary OS eine an das Apple-Betriebssystem angelehnte Oberfläche mit Dock, Kontrollzentrum und App-Store (Pantheon Desktop). elementary OS ist schlank und wenig anspruchsvoll und läuft auch auf ganz alten Macs recht flüssig (ganz im Gegensatz zu macOS, das über die Jahre immer fetter und komplexer wurde und ältere Hardware an die Grenzen bringt). Funktionsfähige Intel-Macs müssen also nach dem Ende des Patcher-Projekts bzw. dem Support Ende für macOS 14/15 nicht entsorgt werden, sondern können mit aktuellem Linux-OS noch eine ganze Weile sinnvoll genutzt werden.
Aber auch bei Linux gilt: Nur erfahrenen Nutzern zu empfehlen, die wissen, was sie tun und willens sind, sich in Linux-basierte Betriebssysteme einzuarbeiten. Neben elementary OS gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Linux-Distributionen, die sich grundsätzlich auf Intel-Macs nutzen lassen.
