Apple gibt ZFS den Laufpass

26. Okt. 2009 08:00 Uhr - sw

Das Hochleistungsdateisystem ZFS hat auf dem Mac offenbar keine Zukunft mehr. Am Wochenende hat Apple das dazugehörige Open-Source-Projekt eingestellt. "The ZFS project has been discontinued", ist auf der Webseite des Projekts zu lesen. Bereits Mitte Juni deutete sich an, dass das von Sun entwickelte ZFS kein dauerhafter Bestandteil von Mac OS X sein wird.

Apple hatte ZFS-Unterstützung erstmalig in Mac OS X 10.5 integriert – das Betriebssystem bietet Lesezugriff auf ZFS-Laufwerke. Mac OS X 10.6 sollte noch einen Schritt weitergehen und ZFS-Volumes auch beschreiben können. Doch Mitte Juni entfernte Apple die komplette ZFS-Funktionalität aus den Betaversionen von Mac OS X 10.6 und löschte zudem alle Hinweise auf ZFS von der Web-Seite des Betriebssystems (MacGadget berichtete).

Die nun von Apple vorgenommene Beendigung des ZFS-Projekts – in dessen Rahmen Sun den Quellcode des von Solaris auf Mac OS X portierten ZFS in Kooperation mit Apple veröffentlichte – deutet darauf hin, dass das Unternehmen endgültig Abschied von ZFS genommen hat.

Der Mac-Hersteller verfolgt jetzt anscheinend andere Optionen. Per Online-Stellenausschreibung sucht der Computerkonzern einen Dateisystemingenieur, der sich sowohl um das bestehende Mac OS X-Dateisystem (HFS Plus) als auch um künftige Dateisystemtechnologien kümmert. Ob Apple ein "HFS Plus reloaded" oder ein komplett neues Dateisystem anstrebt, darüber kann derzeit nur spekuliert werden.

ZFS ist ein 128-Bit-Hochleistungsdateisystem, das sich durch eine hohe Performance und Datensicherheit, einfache Administration, Selbstheilungsfähigkeiten und Unterstützung enormer Datenmengen auszeichnen soll.