Intel zeigt Energieübertragung der Zukunft

22. Aug. 2008 13:00 Uhr - sw

Auf dem Intel Developer Forum in San Francisco hat Intels Chief Technology Officer (CTO) Justin Rattner einen Ausblick auf die Zukunft gewagt. Ein Thema seiner Präsentation war die kabellose Stromübertragung. "Man stelle sich vor, man betritt eine Flughafen Lounge mit seinem Notebook und statt Batteriestrom zu verbrauchen, ist dieses automatisch aufgeladen. Intel Forscher arbeiten an einem Wireless Resonant Energy Link (WREL), der drahtlos Energie bereitstellt", erläutert der weltgrößte Halbleiterhersteller.

Rattner demonstrierte dies anhand einer 60-Watt-Lampe, die leuchtete, ohne dass sie hierfür ein Kabel oder eine sonstige Steckverbindung benötigte. Die WREL-Technologie basiert auf gekoppelten elektrischen Resonatoren. Deren Justin RattnerPrinzip ähnelt dem Phänomen, mit dem geübte Sänger ein Glas zerspringen lassen können. Dabei wird Energie vom Frequenzgenerator auf den Frequenzempfänger übertragen.

Die Technik, implementiert in ein Notebook, bietet die Möglichkeit, die Batterien aufzuladen, sobald das Gerät sich wenige Meter vom Frequenzgenerator befindet. Selbstverständlich bleiben noch viele Herausforderungen auf Ingenieursseite offen, aber Intels Entwickler sind überzeugt, einen Weg zu finden, wie auch die letzten Kabel für mobile Geräte gekappt werden können, indem sich in Intel-basierte Plattformen drahtlos Energie einspeisen lässt.

Ein Problem sind die derzeit noch übermäßig großen elektrischen Spulen, die auf der gleichen Frequenz rotieren und somit Energie von einer auf die andere Spule übertragen können. Rattner erwartet, dass die Technik innerhalb der nächsten fünf Jahre deutlich verkleinert werden und dann in beliebige elektronische Geräte eingebaut werden kann.

Auch müsse die Effizienz gesteigert werden. In einem Umkreis von zwei Metern werde derzeit eine Effizienz von 45 Prozent erzielt, d. h. 55 Prozent der Energie geht verloren. Je näher man sich an der Stromquelle befindet, desto niedriger der Energieverlust. Bei der Glühbirnendemonstration wurde laut Rattner eine Effizienz von 75 Prozent erzielt (bei einer Distanz von einem Meter). Intels Forscher haben in weiteren Tests jedoch schon Effizienzwerte von bis zu 90 Prozent erzielen können.