IT-Konferenz: Steve Jobs plaudert aus dem Nähkästchen

02. Juni 2010 14:00 Uhr - sw

Apple-Chef Steve Jobs hatte in der vergangenen Nacht auf der vom Wall Street Journal ausgerichteten Konferenz "D: All Things Digital" einen vielbeachteten Auftritt. Jobs äußerte sich zu einer Vielzahl von Themen, beispielsweise zum iPad, zu Google, zum Kauf der Firma Siri und zum aufgetauchten iPhone-Prototypen. Der Apple-Mitbegründer enthüllte, dass das iPhone aus einem Tablet-Prototypen entstanden ist.

Er habe einst die Idee für ein Tablet gehabt, das über ein Multi-Touch-Glasdisplay verfügt, auf dem mit den Fingern getippt werden kann. Diese Idee habe er seinen Mitarbeitern mitgeteilt, die ihm ein halbes Jahr später einen Prototyp zeigten. Diesen Prototypen hat Jobs einem seiner besten Experten für Benutzeroberflächen gegeben, der eine Scrollfunktion und andere Dinge implementierte. "Da dachte ich, mein Gott, wir können daraus ein Mobiltelefon machen", sagte Jobs. Dann habe man die Tablet-Idee beiseite gelegt und begonnen, am iPhone zu arbeiten.



Während des Jobs-Auftritts kam auch die sich verschärfende Konkurrenzsituation zwischen Apple und Google zur Sprache. Die Frage, ob Apple Produkte von Google vom iPhone und iPad verbannen wird, verneinte er. Apple habe nicht vor, ins Suchmaschinengeschäft einzusteigen. Daran ändere auch die aufgekaufte Firma Siri nichts. Apple sei an der von Siri entwickelten Technologie interessiert, deswegen sei die Firma übernommen worden. Die von Siri entwickelte iPhone OS-App dient zur Spracherkennung. Mit der App kann per Spracheingabe beispielsweise nach Restaurants oder Kinos in der näheren Umgebung gesucht werden.



Zum Prototypen der vierten iPhone-Generation, der vor einigen Wochen auftauchte (mehr dazu hier), sagte Jobs, dass ihm einige Leute geraten haben, diese Angelegenheit nicht weiter zu verfolgen. Aufgrund der Unternehmensphilosophie habe er sich aber anders entschieden und die Einleitung von Ermittlungen veranlasst.



Jobs bestätigte auf der Konferenz, dass er gelegentlich auf E-Mails von Kunden antwortet. Er wiederholte seinen Standpunkt, wonach er keine Zukunft für Flash sehe und sich Apple daher auf HTML5 konzentriere. Apple sei nach wie vor wie ein Startup-Unternehmen aufgebaut. Er selbst halte tagtäglich Meetings mit Arbeitsgruppen ab, um über Ideen und Probleme mit neuen Produkten zu reden. Seine Tätigkeit als Apple-CEO bezeichnete er als einen der besten Jobs der Welt.