EU-Kommission nimmt Apple ins Visier

06. Juli 2010 12:00 Uhr - sw

Die Kommission der Europäischen Union stellt Apples Geschäftspraktiken im Smartphone-Markt auf den Prüfstand. Die Kommission stört sich insbesondere am geschlossenen System für iOS-Software. Neelie Kroes, für die "Digitale Agenda" verantwortliche EU-Kommissarin, will nach Informationen des Online-Magazins Rethink Wireless eine Untersuchung starten, ob die in Europa tätigen Smartphone-Hersteller die neuen europäischen Regeln für Interoperabilität einhalten. Man müsse sicherstellen, dass führende Unternehmen ihre Marktmacht nicht dazu benutzen, um der Interoperabilität einen Riegel vorzuschieben, wird Kroes zitiert.

Als Beispiel für geschlossene Systeme nannte die EU-Kommissarin explizit Apple und den App Store. Der Computerkonzern kontrolliert, welche Software für das iOS angeboten werden darf und schreibt den Programmierern zudem die Verwendung von Xcode als Entwicklungsumgebung vor. Diese Praxis könnte für Apple zum Problem werden. Einige Analysten glauben, dass die EU-Kommission den iPhone-Hersteller zwingen könnte, sein Software-System zu öffnen bzw. die Regeln dafür zu lockern.

In gleicher Sache läuft Presseberichten zufolge bereits in den USA eine Untersuchung gegen Apple.