Das Thema externe Grafikkarten ist am Mac groß im Kommen: Das für die nahe Zukunft erwartete Betriebssystemupdate macOS 10.13.4 bietet erhebliche Verbesserungen für die eGPU-Unterstützung per Thunderbolt-3-Schnittstelle (MacGadget berichtete). Zu den Vorreitern in diesem Bereich gehört Sonnet Technologies.
Die Kalifornier bieten bereits mit Puck Radeon RX 560 und Puck Radeon RX 570 zwei Komplettlösungen (mit integrierter Grafikkarte) sowie mit der eGFX Breakaway Box ein Gehäuse zum Einbau von PCIe-Grafikkarten an. Nun wurde die eGFX Breakaway Box in einer leistungsstärkeren Variante angekündigt, die auch absolute High-End-Grafikkarten aufnimmt.
Bild: Sonnet Technologies.
Die eGFX Breakaway Box 650 ist nach Herstellerangaben für Grafikkarten wie AMD Radeon RX Vega 64 und Radeon Pro WX 9100 sowie Nvidia Titan Xp und die Quadro-Serie geeignet. Das Thunderbolt-3-Gehäuse ist mit einem 650-Watt-Netzteil ausgestattet und wird mit Thunderbolt-3-Kabel geliefert. Für die Stromversorgung gibt es zwei Acht-Pin-Stecker, bereitgestellt werden maximal 375 Watt zuzüglich bis zu 100 Watt bei Spitzenlast. Der Akku eines 2016er oder 2017er MacBook Pro wird mit bis zu 87 Watt geladen.
Es steht ein PCI-Express-3.0-Slot (x16) für eine Karte mit voller Länge, voller Höhe und einfacher oder doppelter Breite zur Verfügung. Ein temperaturgesteuerter Lüfter sorgt für Kühlung (zusätzlich zu den GPU-eigenen Lüftern). Die eGFX Breakaway Box 650 ist ab sofort zum empfohlenen Verkaufspreis von 479 Euro verfügbar, wobei wie immer niedrigere Preise im Fachhandel zu erwarten sind. Zum Vergleich: Die Puck Radeon RX 560 (mit integrierter Grafikkarte) gibt es im Handel ab etwa 450 Euro, die eGFX Breakaway Box in der Standardedition ab etwa 280 Euro.
Von der Rechenpower moderner Grafikkarten profitieren nicht nur Spiele und 3D-Programme. Technologien wie OpenCL und CUDA stellen die Grafikkarten-Leistung auch nichtgrafischen Anwendungen zur Verfügung, wodurch die Gesamtleistung des Systems erhöht wird. Im Fall von OpenCL kümmert sich automatisch macOS darum, während für CUDA die Installation einer (kostenfreien) Nvidia-Software erforderlich ist.
Anzumerken ist, dass macOS High Sierra bislang nur für ausgewählte AMD-Grafikkarten offizielle eGPU-Unterstützung bietet. Zur externen Einbindung von Nvidia-Grafikkarten ist noch ein kleiner Workaround erforderlich. Wann Apple auch extern angeschlossene Nvidia-Karten offiziell unterstützen wird, ist noch nicht bekannt.